Durch die sommerliche Hitze werden Klimaanlagen nicht mehr nur in Büros eingesetzt, sondern auch immer häufiger in Privathaushalten. Beim Einsatz einer Klimaanlage sollte man neben dem positiven Kühl-Effekt auch über die Nebenwirkungen Bescheid wissen und entsprechend Vorsorge leisten.

Klimaanlagen entziehen der Raumluft Feuchtigkeit

Wenn jemand sehr unter der Hitze leidet, können Klimageräte helfen, den Kreislauf zu entlasten, Luftzug und Staub können aber auch zu Erkrankungen führen, erklärt Prof. Dr. Michael Trimmel vom Institut für Umwelthygiene. Klimaanlagen entziehen der Raumluft viel Feuchtigkeit, wodurch die Schleimhäute austrocknen. Schnupfenviren finden in klimatisierten Räumen ein optimales Verbreitungsklima vor. Eine Sommererkältung ist fast programmiert. Vorbeugend kann die Nasenschleimhaut mit salzhaltigem Nasenspray oder Nasenspülungen unterstützt werden. Auch viel Flüssigkeit zu trinken hilft den Schleimhäuten.

Lüften vor dem Einschalten

Bei der Benutzung von Klimaanlagen gilt generell: Erst durchlüften, bevor bei geschlossenen Fenstern die Klimaanlage eingeschaltet wird.

Weniger als sechs Grad Temperaturunterschied

Eine Raumtemperatur von 21 Grad Celsius herbeizuführen, wenn draußen 33 Grad herrschen, ist der Gesundheit nicht förderlich. Der Temperaturunterschied zwischen Außenluft und Innenraum ist möglichst klein zu wählen. Bis zu sechs Grad Differenz sind noch vernünftig, darüber wird das Herz-Kreislauf-System stark belastet und Erkältungskrankheiten sind wahrscheinlich.

Nicht in Luftströmungsrichtung sitzen

Sitzen sie nie direkt in der Luftströmungsrichtung oder beim Gebläse. Die Luftaustrittstemperatur liegt häufig bei etwa 15 Grad, um im Innenraum zwischen 22 und 25 Grad zu erzielen. Trifft dieser kalte Luftstrom direkt auf die Haut, kann dies zu Muskelzerrungen, steifen Nacken, Rückenschmerzen und ähnliche lokale Verkühlungen führen. Auch der gewünschte Luftzug einer Klimaanlage kann Infekte und Gelenkschmerzen verursachen.

Seltene Temperaturwechsel

Zu häufige Temperaturwechsel sowie der aufeinander folgende Aufenthalt in Bereichen mit sehr hohen und niedrigen Temperaturen belasten den Körper noch mehr und sollten vermieden werden. Besonders gilt dies für Schwergewichtige, Personen, die wenig trinken und kreislaufempfindliche, ältere Menschen.

Wartung

Bei empfindlichen Personen und Allergikern kann auch die Verteilung von Staub und Mikroorganismen durch Klimaanlagen zu Krankheiten führen. Zu Bakterienschleudern werden vor allem schlecht gewartete Geräte.

Lärmpegel

Nicht zu unterschätzen ist das ständige Hintergrundgeräusch einer Klimaanlage. Dieser "Lärm" liegt selten unter 50 Dezibel und ist damit eine pausenlose Anstrengung für das Gehirn, den Lärm zu filtern. Erschöpfung, Müdigkeit und Leistungsabfall sind mögliche "Nebenwirkungen". (APA,red)