Zweite Präsidentin des Nationalrates und SPÖ-Bundesfrauen-Vorsitzende Mag.a Barbara Prammer
Foto: Standard/Matthias Cremer
Bereits im Juni fragte die Standard.at bei den österreichischen Parteien per Email an, welche Bereiche der Frauenpolitik sie - im Hinblick auf die kommende Nationalratswahl - als maßgeblich erachten. Antwort kam bis zum heutigen Tag lediglich von der SPÖ und den Grünen. Daher stellen wir hier vorläufig nur die Positionen dieser beiden Parteien vor.

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Die SPÖ will die eklatante Einkommensschere - Frauen verdienen im Durchschnitt nach wie vor etwa ein Drittel weniger als ihre männlichen Kollegen - durch folgende Maßnahmen verringern:

Mehr Chancen

Eine gute Berufsausbildung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Karriere von Frauen. Aber auch Weiterbildung und die Chance auf Neuorientierung helfen Frauen auf ihrem Weg. Die SPÖ plant die Schaffung eines Bundesfrauenförderfonds, der auf die Bedürfnisse von berufstätigen Frauen abgestimmt ist. 100 Millionen Euro zusätzlich werden direkt für die Qualifizierung und Neuorientierung von Frauen investiert.

Mehr Rechte

In Betrieben und Unternehmen braucht es verpflichtende Frauenförderpläne, um deren Einkommen zu erhöhen. In allen Ebenen und hierarchischen Positionen sollen mehr Frauen vertreten sein - das bedeutet auch mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse und Interessen von Frauen.

Mehr Einkommen

Derzeit verdienen Frauen im Schnitt ein Drittel weniger als Männer. Das muss sich ändern! Frauen brauchen ein Einkommen, von dem sie selbstbestimmt und unabhängig leben können.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie kann nach Meinung der SPÖ-Frauen nur durch folgende Umsetzungen erreicht werden:

Recht auf Kinderbetreuung

Die SPÖ fordert einen raschen, flächendeckenden Ausbau der Kinderbildungseinrichtungen, mit einem Rechtsanspruch auf einen Platz für jedes Kind. Beruf und Familie zu vereinbaren ist nur möglich, wenn die Öffnungszeiten auch den Bedürfnissen der berufstätigen Eltern angepasst werden. Gute Bildung von klein an darf kein Privileg für wenige sein. Die SPÖ will einen Rechtsanspruch auf einen Ganztagesplatz für alle Kinder. Mit 100.000 zusätzlichen Ganztagesschulplätzen schafft die SPÖ ausreichend Zeit und Raum für die Lernbedürfnisse unserer Kinder.

Recht auf Zeitautonomie

Junge Eltern sollen sich ihre Arbeitszeit flexibel nach den Bedürfnissen ihrer Familie einteilen können. Eltern wissen am besten, wie sie Job und Familie unter einen Hut bringen können. Die SPÖ fordert einen Rechtsanspruch auf Zeitautonomie für Eltern.

Kindergeld plus

Frauen, die früher in den Beruf zurückkehren und daher näher am Job bleiben, sollen kein Geld verlieren. Daher die einfache Formel der SPÖ: Je kürzer die Karenz, desto höher das Kindergeld. Mit dem Modell "Kindergeld plus" schafft die SPÖ auch mehr Anreize für Väter in Karenz zu gehen, die Chance auf einen fairen Zuverdienst und mehr Geld für Alleinerziehende. (red)