Salzburg - Die australische Sopranistin Elena Xanthoudakis (28) ist Siegerin in der Sparte Gesang des 9. Internationalen Mozartwettbewerbes, der vom 7. bis 16. August in Salzburg abgehalten wurde. Platz zwei ging an die französische Sopranistin Benedicte-Valerie Tauran (30) und der dritte an den finnischen Bariton Arttu Kataja (27). Der Wettbewerb habe sich auf sehr hohem Niveau befunden, erklärte der kommissarische Rektor der Hochschule Mozarteum, Gottfried Holzer-Graf am Mittwoch bei einem Pressegespräch.

110 Kandidaten aus 33 Nationen

Von 214 Anmeldungen waren 110 Kandidaten aus 33 Nationen zum Wettbewerb zugelassen, 81 Kandidaten haben sich der Jury unter Vorsitz von Heiner Hopfner gestellt. Die Preisträger des 9. Internationalen Mozartwettbewerbes, der heuer erstmals während der Festspielzeit abgehalten wurde, wurden in zwei Durchgängen mit Klavier sowie einem mit dem Mozarteum Orchester Salzburg ermittelt. Für den 1. Preis des Mozartwettbewerbes winkten 10.000 Euro, den zweiten 6.000 und den dritten 3.000 Euro - alle drei Auszeichnungen wurden von der Internationalen Salzburg Association gestiftet.

Der Wiener Tenor Daniel Johannsen bekam den mit 2.500 Euro dotierten Sonderpreis für die beste Mozart Lied-Interpretation, jenen für die beste Interpretation der zeitgenössischen Komposition (1.500 Euro) erhielt der 1982 in Rum (Tirol) geborene Daniel Schmutzhard (Bariton). Erstmals wurde auch ein Publikumspreis vergeben, der an Kataja ging, der zweite an die Französin Tauran.

Wichtig für die Beurteilung sei die Beherrschung "des eigenen Instruments" gewesen, das heißt, "wer in der Lage ist, Emotionen in die Stimme zu übersetzen und den Zuhörer anzusprechen", sagte Hopfner. Der Wettbewerb wäre mit Sicherheit der beste Beweis, um dies herausfinden zu können. "Eine Stimme allein spricht nicht unbedingt emotional an", meinte der Jury-Vorsitzende. Nur wer Mozart - hier käme es auf die kleinsten Noten an - "gut und überzeugend singen kann, der kann alles andere auch." Bei der Interpretation sei beispielsweise die Öffnung vom Osten in den Westen noch zu kurz - abgesehen von einigen Ausnahmen wie Anna Netrebko, so Hopfner.

Gute Basis

Für sie sei mit dem Gewinn des ersten Preises ein Traum in Erfüllung gegangen, sagte die in Mt. Beauty geborene Xanthoudakis, deren Vater Grieche und Mutter Australierin ist. Die Auszeichnung sei "eine gute Basis für den Start der internationalen Karriere". Die Preisträgerin besuchte die Opernschule Maggio Musicale Fiorentino, Italien und die Australian National Academy of Music. Ihre Lehrer waren Blanka West, Natalia Afeyan, Merlyn Quaife, Gianluca Belfiore d'oro und David Pollard. Sie war Finalistin beim Australian Singing Competition 2003 sowie Preisträgerin beim International Montreal Competition for Voice 2005 (3. Preis und Sonderpreis). Elena Xanthoudakis trat als "Barbarina" in Mozarts "Le nozze di Figaro" an der Eastern Metropolitan Opera 2001, als "Pamina" in Mozarts "Die Zauberflöte" an der Oper Melbourne 2003, als "Ismene" in Mozarts "Mitridate" am Royal Opera House Covent Garden, London 2005 und als "Dido" in Purcells "Dido und Aeneas" in Bath auf. Sie gab Liederabende in St. Petersburg, Hong Kong, Deutschland und in den USA.

Sie hätte den Wettbewerb nicht machen können, "wenn ich nicht vorher Erfahrung gesammelt hätte", meinte die zweitplazierte Tauran. Sie war Preisträgerin beim Concours International de Musique de Geneve 2003 (3. Preis und Sonderpreis). Die Sopranistin trat unter anderem als "Aenchen" in Webers "Der Freischütz", als "Musetta" in Puccinis "La Boheme", als "Pamina" in Mozarts "Die Zauberflöte" und als "Norina" in Donizettis "Don Pasquale" in der Oper in Freiburg und in Besancon auf, weiters als "Dido" in Purcells "Dido und Aeneas" beim Festival des Sablons in Brüssel und als "Giunone" in Cavallis "La Calisto" in Genf. Des Weiteren wirkte sie als Interpretin von Kirchenmusik und Liedern bei Konzerten in der Schweiz, in Frankreich, Spanien, Deutschland, Argentinien und Kanada mit. (APA)