Der Vorsitzende des ORF-Stiftungsrats Klaus Pekarek hat die Kritik von BZÖ-Chef Peter Westenthaler an den seiner Meinung nach überhöhten Bezügen der ORF-Chefetage zurückgewiesen. "Die Dienstverträge aller Mitglieder der derzeitigen ORF-Geschäftsführung wurden im Jahr 2002 vom Stiftungsrat genehmigt. Im Vergleich mit Dienstverträgen von Mitgliedern früherer Geschäftsführungen weisen diese Verträge in vielen Punkten deutlich reduzierte Leistungen für die Funktionsträger auf," so Pekarek in einer Aussendung.

Seiner "Empörung" über die "unverfrorenen" Ansprüche der amtierenden ORF-Chefin Monika Lindner hatte Westenthaler im Rahmen seines "Sommergesprächs" sowie bei einer Pressekonferenz Luft gemacht. Ein besonderer Dorn im Auge war Westenthaler dabei neben dem Jahressalär in Höhe von etwa 370.000 Euro (brutto inklusive Bonifikationen) die Lindner zustehende Abfertigung in Höhe von 275.484 Euro (zwölf Monatsgehälter), knapp sieben Wochen Urlaubsanspruch sowie die Privatnutzung des Dienstwagens. Der BZÖ-Chef ließ dabei allerdings unterwähnt, dass Lindner Ende 2001 mit der Unterstützung der FPÖ-Stiftungsräte und der Rückendeckung Westenthalers zur ORF-Chefin gewählt wurde. Auch der nun kritisierte Dienstvertrag wurde in der Folge im ORF-Aufsichtsgremium von den FPÖ-Räten abgewunken.

Stiftungsratsvorsitzender Pekarek entgegnete nun, dass die Abfertigungsansprüche mit dem Beschluss von 2002 "mehr als halbiert und die Pensionsansprüche deutlich reduziert" wurden. "Im Gegenzug wurde erstmals eine leistungsorientierte Bonusregelung auf Basis eines Zielvereinbarungssystems eingeführt. Vor Abschluss der Verträge wurde die Markt- und Branchenüblichkeit über Auftrag des Stiftungsrats von dem renommierten Personalberatungsbüro Egon Zehnder International umfassend geprüft und bestätigt," hieß es. (APA)