Am 2. September wurde die Erweiterung der U1 feierlich der Öffentlichkeit übergeben. In dieser Ansichtssache hat der Wiener Architekturfotograf Michael Hierner einen Blick auf die neuen Stationen geworfen.

Foto: Michael Hierner

Die erste neue Station befindet sich am Kagraner Platz. Sie zeigt, wie die neuen U-Bahnstationen optisch an das Vorbild von Holzbauer, Marschalek, Ladstätter und Gantar angelehnt sind. Zwar sind seither schon 33 Jahre vergangen, aber die Stationen wirken trotzdem frisch und modern.

Foto: Michael Hierner

Einer der Gründe dafür ist die stärkere Verwendung von Materialien wie Glas oder Sichtbeton. Die Station "Kagraner Platz" wirkt dadurch sehr luftig und hell.

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Wie auch bei den folgenden neuen Stationen sind Rolltreppen hier gänzlich verschwunden und wurden durch Lifte ersetzt. Einzig beim südlichen Ausgang der Station "Kagraner Platz" wurden Rolltreppen verwendet, da der Höhenunterschied zwischen U-Bahn und Straße mehr als ein Stockwerk beträgt.

Foto: Michael Hierner

Einblicke und Ausblicke. Links: Hier wird der große Höhenunterschied deutlich sichtbar. Rechts: Die an der Außenseite der U-Bahnstation befindliche Bushaltestelle ermöglicht einen schnellen Umstieg auf das Bus-Netz.

Foto: Michael Hierner

Die nächste Station befindet sich direkt am Rennbahnweg– hier von der Wagramer Straße aus gesehen. Nach 29 Jahren ist damit ein großer Wunsch der Bewohner in Erfüllung gegangen.

Foto: Michael Hierner

Trotz der von außen etwas dick und träge anmutenden Form wirkt die Station im Inneren durch das von oben durchscheinende Sonnenlicht sehr freundlich. Eine weitere Überraschung beim Blick aus den Seitenfenstern: Der Rennbahnweg aus einer bisher unbekannten Perspektive.

Foto: Michael Hierner

Hier ein paar Details des Stationsgebäudes.

Foto: Michael Hierner

Nach der Station "Rennbahnweg" überquert die oberirdische Trasse der U-Bahn die Wagramer Straße und biegt in die neue Station "Aderklaaer Straße" ein.

Foto: Michael Hierner

Hier sollen einmal weitere Wohnsiedlungen entstehen, zur Zeit liegt ein Großteil dieser Gegend aber noch brach: Alte Autos und ein verlassener Supermarkt sind stumme Zeugen der Vergangenheit, die Mühle und ihr hoher Turm wurden bereits abgerissen...

Foto: Michael Hierner

Die Station "Aderklaaer Straße" birgt einige Innovationen: So ist hier erstmals bei einer U-Bahnstation ein großer überdachter Abstellplatz für Fahrräder vorgesehen.

Foto: Michael Hierner

Ein Hauch von Museumsquartier: Die zweite Überraschung findet man nach dem Erklimmen der Beton-Eingangstreppe...

Foto: Michael Hierner

...von der aus man auf einer Art Aussichtsplattform auf die U-Bahn hinunterschauen kann. Ob das Interesse dafür allerdings lange anhält, bleibt abzuwarten.

Foto: Michael Hierner

Von vorne wirkt diese Station dadurch jedenfalls optisch etwas ungewöhnlich.

Foto: Michael Hierner

Vom erhobenen Vorplatz aus betrachtet wirkt das Gebäude dadurch jedoch umso kleiner und fast schon lieblich.

Foto: Michael Hierner

Bei der neuen Station "Großfeldsiedlung" offenbart sich dann eine für manche traurige Erkentniss: Die U-Bahn hat – wie auch schon damals bei der U6-Erweiterung in den Süden – die Straßenbahn ersetzt.

Foto: Michael Hierner

Die Trauer darüber dürfte sich allerdings trotzdem in Grenzen halten, denn die U-Bahn bietet viele neue Möglichkeiten und vor allem eine schnellere Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz.

Foto: Michael Hierner

Auch bei diesen Stationsgebäuden wurde viel Glas verwendet. Direkt neben der Station befindet sich übrigens ein neu geschaffener Park, der allerdings zur Eröffnung der U-Bahnstation noch nicht fertig war.

Foto: Michael Hierner

Noch ist die Kombination der neuen U-Bahnstationen und den 70er-Jahre-Hochhäusern der Großfeldsiedlung ein ungewöhnliches Bild, aber schon bald wird man sich an den Anblick gewöhnen.

Foto: Michael Hierner

Auch hier gilt: Lift oder Treppe.

Foto: Michael Hierner

"Urban-Loritz-Platz-Flair" dann beim nördlichen Ausgang der Station "Großfeldsiedlung": Ein neues Membranendach verbindet den Ausgang mit dem Einkaufszentrum.

Foto: Michael Hierner

Die neue U1-Endstelle "Leopoldau" befindet sich fast direkt am Rand zu Niederösterreich. Wie ein monumentaler Block versperrt sie allerdings die Sicht in den Norden und erlaubt es auch nicht, in den Bereich dahinter zu gelangen...

Foto: Michael Hierner

Neugierige versuchen es trotzdem und wandern das 700 Meter lange Gebäude entlang...

Foto: Michael Hierner

Dahinter verbergen sich die Gleise der Nordbahn sowie ein neues Park & Ride-Gebäude, das Platz für 1.100 Autos bietet.

Foto: Michael Hierner

Vielleicht aber auch soll der Riegel das symbolische nordöstliche Ende von Wien markieren und ein neues Wahrzeichen darstellen? Wen das nicht beeindruckt, der kann sich ja wieder in die U1 setzen und ist in 16 Minuten bei einem Gebäude, das Zweifellos ein Wahrzeichen ist: dem Stephansdom. (Michael Hierner/www.hierner.info)

Foto: Michael Hierner