Washington - Mit einem spektakulären Gruppentrick finden die parasitären Larven der amerikanischen Ölkäferart Meloe franciscanus Unterschlupf in einem Bienennest. Sie rotten sich zur Größe einer weiblichen Biene zusammen, bilden deren Form nach und verführen das Bienenmännchen mit einem imitierten Duftstoff. Setzt sich das Männchen zu vermeintlicher Paarung auf den Larvenklumpen, krallen sich die Parasiten an seinem Hinterteil fest, wie Forscher in einem vorab im Internet veröffentlichten Artikel in den "Proceedings" ("PNAS"; DOI:10.1073/pnas0603901103) der US-Akademie der Wissenschaften berichten.

Bei einer späteren tatsächlichen Paarung dieses Männchens hüpfen die Larven in weniger als zwei Sekunden auf das Weibchen über. Von ihm lassen sie sich in den Bienenstock fliegen. Dort beginnt dann ihr eigentliches Parasitenleben: Sie fressen Bieneneier und Nektar und wachsen zu erwachsenen Käfern heran.

Zusammenarbeit von hunderten Exemplaren

Nur selten arbeiteten aggressive Parasiten wie soziale Insekten zusammen, schreiben Jocelyn G. Millar und Leslie S. Saul-Gershenz von der Universität von Kalifornien in Riverside. Auch die gemeinsame Produktion von Chemikalien sei bei ihnen ein rares Phänomen.

Um wie ein Weibchen der Bienenart Habropoda pallida auszusehen, klammern sich nach Erkenntnissen der Forscher 120 bis 2.000 Käferlarven aneinander. (APA/red)