Wien - Harte Wahlkampftöne wurden am Freitag, zwei Wochen vor der Wahl, angeschlagen. ÖVP-Generalsekretär Reinhold Lopatka und Klubchef Willhelm Molterer warfen der SPÖ vor, diese bediene sich eines "Napalm"-Wahlkampfstils und sei tief in den "BAWAG-ÖGB-SPÖ-Skandal" verstrickt, so die ÖVP-Politiker. Die SPÖ hingegen ortet eine "Schmutzkübelkampagne" der ÖVP gegen sich und bemüht Vergleiche zum Watergate-Skandal rund um Richard Nixon.

Die beiden Großparteien präsentierten außerdem je ein neues Wahlplakat, das die Straßen des Landes in den kommenden beiden Wochen zieren soll. SP-Chef Alfred Gusenbauer fordert auf dem SPÖ-Plakat mit ausgebreiteten Armen eine gerechte Verteilung des Wohlstandes. Kanzler Wolfgang Schüssel (V) breitet die Arme am ÖVP-Plakat ebenfalls aus, der Slogan lautet: "Einfach der Bessere." Auch auf den FPÖ-Plakaten gibt es eine Neuerung. Nachdem es der Partei gerichtlich untersagt wurde, auf ihren Plakaten einen "Wahlbetrug" anzuprangern, ist auf den blauen Sujets nun von einer "Wählertäuschung" zu lesen. Das BZÖ kündigte an, die Causa prüfen zu lassen.

Das harmonisch verlaufene TV-Duell zwischen SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer und Grünen-Chef Alexander van der Bellen am Donnerstagabend hat nur 437.000 Zuseher vor dem Fernseher gehalten. Noch weniger Reichweite hatte nur das - ebenfalls sehr soft geführte - Duell zwischen BZÖ-Chef Peter Westenthaler und Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (V). Am Freitagabend dürfte es in der TV-Konfrontation wieder kontroversiell zugehen. Westenthaler trifft im blau-orangen Duell auf FPÖ-Chef Heinz Christian Strache. (APA)