Freundschaft - zumindest 50.000 Kabarettbesuchern dürfte die Handlung des Stücks mit Rupert Henning und Erwin Steinhauer bekannt sein: Nach dem Tod des einfachen SP-Parteimitglieds Onkel Pepi erkennen dessen Neffe und dessen Großneffe: "Der Sozialismus hat viele Gesichter."

Jetzt gibt es Freundschaft auch im Kino. Das ergibt aber noch lange keinen Film, weil sich Drehbuch, Kamera und Regie (Henning) im Endeffekt darauf beschränken, den ursprünglichen Dialog möglichst hölzern (an der Gestaltung einer Figur scheint lediglich Steinhauer interessiert) herunterzuleiern.

Henning ruft sehr oft "Papa!!, oft entschuldigen sich Vater und Sohn beieinander (ein Fall für das Guinness-Buch der Rekorde: Nie zuvor in der Geschichte des Kinos wurde in 90 Minuten so oft um Entschuldigung gebeten), und der Rest? Ein paar künstliche Ortswechsel und die Erkenntnis, dass es im Kino nicht reicht, wenn etwas auf der Bühne oder in der Politik für Lacher gut war. (cp, DER STANDARD Printausgabe, 16./17.09.2006)