Wien - Das Bekanntwerden von zusätzlichen Kosten beim Eurofighter-Kauf nutzte der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann Josef Cap am Sonntag, um nochmals seine Standpunkte in dieser Sache darzulegen. "Es wird ja immer dubioser und dubioser", machte er seiner Empörung bei einer Pressekonferenz am Sonntag Platz und stellte abermals den von seiner Partei geforderten Rücktritt aus dem Vertrag in den Raum. Dieser sei noch möglich, meinte er und berief sich auf ein Dokument des deutschen Verteidigungsministeriums.

Laut Cap besteht der Verdacht, dass an Zusatzvereinbarungen "weitergebastelt" wird. Über einen Ausstieg meinte er: "Bei uns ganz sicher, bei den Grünen scheint es so zu sein." Der Rücktritt sei - im Gegensatz zu Aussagen der Regierung - möglich, die Zusatzvereinbarung, dieses Rücktrittsrecht zu verhindern, sei noch nicht formal abgeschlossen. Cap beruft sich dabei auf einen Sachstandsbericht des deutschen Verteidigungsministeriums.

Durch die nun bekannt gewordenen Zusatzkosten und das Faktum, dass eine Eurofighter-Flugstunde 35.000 Euro kostet, fühlt sich Cap ebenfalls in seiner Meinung bestätigt: "Es ist ja kein Geheimnis, dass der Eurofighter das teuerste Projekt ist." Flugstunden bei den anderen im Rennen gewesenen Anbietern seien wesentlich billiger, 6.700 Euro etwa bei Lockheed, 3.000 Euro bei SAAB.

"Es gibt kein Geschäft der Republik Österreich, in welchem Regierungsmitglieder so viel gelogen haben", resümierte Cap und wiederholte seine Forderungen nach einer sofortigen Offenlegung des Eurofighter-Vertrages und der Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses zur Klärung der Geschäfte. (APA)