Die weltweit erste Ausstellung über Philosophinnen von der Antike bis zur Moderne ist noch bis 31. Oktober 2006 im Frauenmuseum Hittisau im Bregenzer Wald zu sehen.
Foto: dabu
Ausgestellt ist eine exemplarische Auswahl jener Frauen, die seit der Antike eigenständig und eigenwillig sich mit ihren Gedanken öffentlich bemerkbar mach(t)en, um Einfluss zu nehmen auf das Denken, Fühlen und Handeln der Menschen, schreiben die Macherinnen im Katalog. Damit, so betonen sie, wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben.
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"Erinnern wird sich so manch einer noch an uns", schrieb Sappho, antike Begründerin europäischer Lyrik und Ethikerin, bereits um 600 v.u.Z., die neben vielen anderen Denkerinnen in der Schau vorgestellt wird.
Als Philosophin vertrat sie eine Ethik, die zur "königlichen freien Frau" aufruft. Die Frau sei so stark wie eine Eiche, was sie erschüttert, seien höchstens heftige Winde in der Laubkrone.
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Was heißt eigentlich "Philosophie"? Das griechische Wort besteht aus "Philos" (Liebe, Liebende, FreundIn) und "Sophia" (Weisheit, Klugheit, List, Kunst). Zweitere wurde in allen alten Kulturen als weiblich gedacht, sowohl als göttliche Gestalt als auch als weiblicher Erkenntniszustand. Demnach wäre die wörtliche Übersetzung von "Philosophie" ein Mann, der sich nach einem weiblichen Erkenntniszustand sehnt, heißt es auf einer Tafel zur Einführung.
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Trotzdem - oder gerade deshalb? - haben die Philosophen "die Welt bisher nur männlich interpretiert. Es kommt aber auch darauf an, sie weiblich zu interpretieren, um sie menschlich verändern zu können", meint die Autorin Irmtraud Morgner.
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"Philosophie ist ein Wissens- und Erfahrungsbereich, der nicht ... in Wissenschaft und aktive Kunst unterteilt ist. PhilosophInnen und sich nicht so nennende Philosophie-WissenschafterInnen streiten sich deshalb seit 2.500 Jahren darüber, wer als "Philosophin" gelten soll, diejenigen, die selber denkend ihr Werk in die Welt setzen oder/und diejenigen, die Philosophie akademisch studiert haben", klärt eine Ausstellungs-Tafel auf.
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Den Stein oder auch die Feder der Weisen finden: Sowohl Steine als auch Federn sind in der Ausstellung vorhanden und die BesucherInnen können sich ihre ganz persönlichen Objekte aussuchen.
Die Feder gilt seit Jahrtausenden in verschiedenen Kulturen als Symbol der Weisheit. Schon die ägyptische Göttin Maat trägt sie auf dem Kopf, "denn die Seele soll nach dem Tode so leicht sein wie eine Feder auf der Waage".
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Auch Frau Holle geht auf die Weisheits-Göttin zurück, die Helia. Sie lässt beim Betten-Ausschütteln die Federn der Weisheit auf die Erde fallen, um die Jahreszeit der Weisheit, den Winter mit der inneren Einkehr und Selbstklärung, zu feiern. Und die Feder führte schreibende Hände aller Kulturen und Zeiten und hinterließ Weisheiten aus aller Welt.
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Weitere Informationen:

Frauenmuseum Hittisau
Platz 501, 6952 Hittisau
Tel.: ++43 5513 6209 30
Email
www.frauenmuseum.com/

(dabu)
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