Marseille - Ein Verfahren wegen Rassismus am Arbeitsplatz ist in Marseille mit einer Einigung der Prozessgegner zu Ende gegangen. Die Supermarktkette Monoprix entschuldigte sich bei einer Aushilfskraft antillischer Herkunft und zahlte ihr eine Entschädigung, wie der Anwalt der jungen Frau, Alain Lothe, am Dienstag mitteilte. Sie zog darauf hin ihre Klage zurück. Die Frau war im Dezember 1998 in einem zu der Supermarktkette gehörenden Geschäft für eine zweitägige Käse-Sonderaktion eingestellt worden. Die Chefin der Abteilung schickte die dunkelhäutige Frau aber nach einer Stunde mit den Worten nach Hause: "Sie wären sehr gut geeignet, wenn es um Bananen oder Ananas ginge, aber nicht für Käse." Die junge Französin wandte sich an die Organisation SOS Racisme, die den Anwalt stellte und den Prozess anstrebte. SOS Racisme hat in den vergangenen Monaten wiederholt verdeckten Rassismus am Arbeitsplatz beklagt und zahlreiche Beispiele genannt. Rassistisches oder antisemitisches Verhalten ist in Frankreich unter Strafe gestellt. (APA/AP)