Link: DATUM - Seiten der Zeit

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Wien – In der morgen erscheinenden Ausgabe des Monatsmagazins DATUM – Seiten der Zeit attackiert Mahmoud Mohamed, der Vorsitzende der "Islamischen Jugend Österreichs (IJÖ)", die FPÖ scharf. Mohamed wörtlich: "Die Wahrheit ist, dass nicht wir, sondern die Leute von der FPÖ eingesperrt gehören."

Untersuchungen im Zusammenhang mit Bombenalarm

Die IJÖ wird seit kurzem vom Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT) verstärkt beobachtet, weil ihre Mitglieder zum Boykott der Nationalratswahlen aufgerufen hatten. Außerdem ermittelt die Polizei in Zusammenhang mit dem jüngsten Bombenalarm vor dem Lokal der Muslimischen Jugend Österreichs (MJÖ) in Wien-Fünfhaus in Richtung IJÖ.

Eine kürzlich stattgefundene Vorladung durch das BVT beschreibt Mohamed im DATUM-Gespräch als "sehr entspannt (...) Wenn wir für das, was wir sagen, verboten werden sollten, sagt das einiges aus über die Meinungsfreiheit in Österreich."

Taliban "nahe an der perfekten Gesellschaft"

Der IJÖ-Vorsitzende, der im DATUM-Gespräch das Afghanistan unter den Taliban als "nahe an der perfekten Gesellschaft" beschreibt und das Kalifat für die ideale Regierungsform hält (im Kalifat sind weltliche und geistliche Führerschaft in der Person des Kalifen vereint), hat nach eigenen Aussagen keine Angst vor strafrechtlichten Konsequenzen. Er und seine – nach eigenen Angaben – "mehrere Dutzend" Mitglieder, die erstmals während der Demonstrationen gegen die Mohammed-Karikaturen in Erscheinung traten, hätten sich geschworen, "bis zum Tod" für ihre Überzeugungen zu kämpfen. Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ), die offizielle Vertretung der österreichischen Muslime, hätten nach Ansicht der IJÖ "mit dem Islam nichts zu tun". Die IGGÖ bezeichnet die IJÖ als "sowohl zahlenmäßig, als auch inhaltlich unbedeutende und sich selbst isolierende Randgruppe".

Musik und Islam

Bei der vor kurzem begangenen Zehnjahresfeier der Muslimischen Jugend Österreichs (MJÖ) hatten IJÖ-Mitglieder E-Mails verschickt, in denen es hieß, dass Musik im Islam verboten sei. Auf der vereinseigenen Homepage waren diese fundamentalistischen Forderungen mit Auszügen aus dem Koran untermauert worden. Unter anderen hatte FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky diese Dinge zum Anlass genommen, heftige Kritik an der IJÖ zu üben ("Offene Mordaufrufe"). (red)