Vor allem auch im Herbst ein stimmungsvolles Wandergebiet.

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Die oberösterreichischen Voralpen zwischen den Flüssen Enns und Steyr weisen eine erkleckliche Zahl beliebter und bekannter Wanderziele auf, die auf vielen verschiedenen Routen „angesteuert“ werden können. Zu ihnen gehört auch der Hochbuchberg, den Kenner wegen seiner herrlichen Aussicht zum Toten Gebirge und zum Sengsengebirge, zum Traunstein im Salzkammergut, ins Alpenvorland und in die malerischen Täler schätzen. Der Hochbuchberg wird vorwiegend aus dem Rodatal bestiegen, doch gilt die Höhenroute vom Herndleck-Schutzhaus über den Rehboden und das Gscheid als einer der schönsten Wege. Zwar liegt der Ausgangspunkt dieses Weges schon rund 900 Meter hoch, denn bis zur Talstation des Herndleck-Lifts kann man mit dem Auto fahren, aber wegen etlicher Gegenanstiege sind trotzdem insgesamt fast 800 Meter Höhenunterschied zu bewältigen, was die Wanderung etwas strapaziös macht. Lohn der Mühen Doch: Die Schönheit der Landschaft und die vielen Aussichtspunkte lohnen die Mühen allemal, nicht zuletzt auch deshalb, weil als Raststätte die gemütliche und herrlich gelegene Grünburger Hütte zur Verfügung steht. Das Herndleck-Schutzhaus ist nur während der Skisaison geöffnet. Dass man den Hin- und Rückweg auf derselben Route absolvieren muss, stellt keinen Nachteil dieser Wanderung dar, entdeckt man doch immer wieder Neues und Interessantes. So still wie heute war es auf den Höhen übrigens nicht immer, über das Gscheid – das früher Messerer Gscheid hieß – wanderten einst die Händler, welche die Erzeugnisse der Trattenbacher Feitlmacher zu den Abnehmern transportierten. Die Region gehört zwar nicht mehr zum Nationalpark Kalkalpen, hat mit diesem aber eine große Ähnlichkeit. Vor allem fällt der Artenreichtum der Pflanzenwelt auf. Der Weg weist keine ausgesetzten Stellen auf, zwei Abschnitte aber – zum Herndleck und nach dem Gscheid – sind relativ steil. Tadellose Markierungen und Wegweiser machen die Orientierung problemlos. Die Tour: Man fährt mit dem Auto von Ternberg im Ennstal bis zum Herndleck-Schutzhaus, wo sich die Talstation eines Skilifts befindet. Die rote Markierung führt fast bis an die Spitze des Herndlecks und wendet sich nach rechts auf den Höhenrücken der Rehböden. Bei der Teufelskirche hält man sich im spitzen Winkel nach links, steigt zum Gscheid und erreicht im Gegenanstieg mehrere Wiesen, die zu einem freien Sattel führen. Dort zweigt nach links die – ebenfalls rote – Markierung zum Gipfel des Hochbuchbergs ab. Gehzeit ab Herndleck-Schutzhaus 2½ Stunden. Zurück in den Sattel und weiter zur Grünburger Hütte. Ab Gipfel eine halbe Stunde. Der Rückweg erfolgt auf der Anstiegsroute, wobei man natürlich den Gipfel des Hochbuchbergs auslässt. Die Gehzeit bis zum Ausgangspunkt beträgt 2¼ bis 2½ Stunden. (Bernd Orfer/Der Standard/07./08.10.2006)