Wien - Die Skepsis innerhalb der ÖVP für eine Große Koalition beginnt sich aufzuweichen. Innenministerin Liese Prokop (V), die noch vor einer Woche erklärt hatte, sie könne sich derzeit keine Große Koalition vorstellen, bezeichnet eine Regierung von SPÖ und ÖVP nun im "Kurier" (Mittwoch-Ausgabe), als einige Möglichkeit, "alles andere wäre Wahnsinn".

Was die Stolpersteine Studiengebühren und Eurofighter betrifft, die die SPÖ beide nicht haben will, gibt sich Prokop verhandlungsbereit. "Bei den Eurofighter sehe ich mehr Spielraum für eine pragmatische Lösung. Es muss halt klar sein, dass auch mit der SPÖ kein Schaden für die Vertragsfähigkeit Österreichs entsteht. Aber ich denke, dass es einen vernünftigen Weg geben wird". Bei den Studiengebühren meint Prokop, es sei gerecht, wenn für eine Leistung gezahlt werde und jenen, die es sich nicht leisten können, Stipendien zur Verfügung stünden.

Zur Großen Koalition befragt sagte Prokop. "Es gibt dazu keine Alternative". Andere Optionen für eine Regierung sieht sie nicht. "Nein, außer es gibt eine Wahlanfechtung, der der Verfassungsgerichtshof Recht gibt. Dann ist wieder alles anders". Sie selbst würde für eine Regierungsfunktion zur Verfügung stehen, ihr Nationalratsmandat nehme sie nicht an. (APA)