Wien - Frau Marek ist Alleinerzieherin und hat zurzeit einen Job als geringfügig Beschäftigte. Ihr Sohn Andreas begab sich kürzlich in die Obhut des Innenministeriums, sprich: Er leistet gerade seinen Zivildienst ab. Die Folgen: keine Alimente, keine Kinderbeihilfe - zwölf Monate lang. Derzeit beträgt das gemeinsame Einkommen knapp 7000 Schilling im Monat. Die verzweifelte Mutter wandte sich deshalb hilfesuchend an das Innenministerium. Die Antwort: Sie möge sich betreffend der Verpflegung ihres Sohnes an den Bundessprecher der Zivildiener, Patrick Awart, wenden. Wolfgang Gschliffner von der Zivildienstabteilung im Innenministerium erklärt: "Dieser Hinweis soll nur unterstützende Wirkung haben. Herr Awart hat ja die Verpflegungsliste des Zivilschutzverbandes bei einer Demonstration von uns erhalten." Zivi-Bundessprecher Patrick Awart bleibt gelassen: "Ich finde das sehr gut, denn jeder, der mich anruft, ist bereits dermaßen geladen, dass er für unsere Protestmaßnahmen leicht zu motivieren ist." Den "Akt Marek" werde man, versichert Gschliffner, noch einmal begutachten. (trö)