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Foto: AP/Winfried Rothermel
Wien - Zwei Studien, die Mittwoch Nachmittag im Rahmen der Veranstaltung "Schule vorbei - Arbeit gesucht" der Arbeiterkammer, ÖGB und Verein Wiener Jugendzentren präsentiert wurden, zeigen massive Probleme von Jugendlichen beim Übertritt von der Pflichtschule in den Arbeitsmarkt. Demnach konnten mehr als 100.000 Personen zwischen 15 und 24 Jahren nach der Pflichtschule keine weiterführende Ausbildung beginnen, flogen wieder raus oder haben trotz weiterführender Ausbildung keine Arbeit. Gleichzeitig hat ein Teil der betroffenen Jugendlichen persönliche Schwierigkeiten und würde sozialpädagogische Betreuung benötigen.

Laut einer Sonderauswertung des Mikrozensus 2003 durch das Institut für höhere Studien (IHS) bleibt seit 2000 der Anteil der jungen Menschen, die nach der Pflichtschule entweder erst gar keine Lehre oder weiterführende Schule beginnen konnt oder wieder ohne Abschluss aus dem Bildungssystem flog, mit neun Prozent gleich. "In absoluten Zahlen waren das 77.000 junge Menschen ohne Perspektive", heißt es in einer Aussendung der AK. Zusätzlich dazu sind 29.000 Personen in diesem Alter auf Arbeitsuche, obwohl sie eine Lehre oder eine weiterführende Schule abgeschlossen haben.

Persönliche Schwierigkeiten

Gleichzeitig hat ein Teil der betroffenen Jugendlichen persönliche Schwierigkeiten, zeigt eine qualitative Erhebung des Österreichischen Instituts für Berufsbildungsforschung (öibf) und des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft (ibw). Sie bräuchten "alternative Ausbildungsmodelle", etwa in Lehrlingsstiftungen, und zusätzlich sozialpädagische Betreuung, vom Abholdienst bis hin zu einem Platz in betreuten Wohngemeinschaften, wenn es zu Hause familiäre Probleme gibt.

"Wir brauchen Initiativen, damit alle Jugendlichen die Chance auf bestmögliche Ausbildung haben", sagte AK-Präsident Herbert Tumpel. Die AK fordert deshalb mehr Angebote zum Nachholen des Pflichtschulabschlusses, mehr Lehrplätze sowie eine Ausbildung in Lehrwerkstätten in Zukunftsberufen, mehr Plätze in berufsbildenden Schulen sowie eine bessere Förderung in den Oberstufenschulen durch ein Kurssystem, kleinere Klassenschülerzahlen und ein Einschränken des Sitzenbleibens. (APA)