Die Islamische Föderation in Wien (IFW) appelliert mit einer Plakataktion auf Österreichs Straßen für mehr soziale Wärme und Gerechtigkeit in der Gesellschaft. In einer Pressekonferenz am Dienstag stellten die Vertreter des IFW das in vier österreichischen Städten laufende "Projekt Soziale Wärme" vor.

"Der beste Mensch ist derjenige, der den Menschen am Nützlichsten ist." Dieser Spruch des Propheten Mohammed, der derzeit auf 185 elektronischen Rolling Boards in Wien, Salzburg, Graz und St. Pölten ausgestrahlt wird, soll Autofahrern zwei Wochen lang "zentrale Werte der multikulturellen Gesellschaft" in Erinnerung rufen. "Wenige Tage nach dem Ende des Fastenmonats Ramadan wollen wir die soziale Komponente öffentlich in den Vordergrund rücken", erklärte Ümit Vural, Vorstandsmitglied der IFW. Ziel sei es, Werte wie soziale Wärme, Gleichheit, Gerechtigkeit, Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft zu fördern.

"Ja, wir sind Teil der österreichischen Gesellschaft"

"Ja, wir sind Muslime. Ja, wir sind Teil der österreichischen Gesellschaft", so Vural. Österreich sei ein "Vorzeigeland" hinsichtlich seiner Multikulturalität. Diese zu erhalten und zu fördern sei ein wesentliches Anliegen der IWF. "Wir wollen, dass die Kulturen aufeinander zugehen. Kein Nebeneinander, sondern ein Miteinander." Die ersten Reaktionen auf die Plakataktion sind laut Vural durchwegs positiv und würden "prointegrative" Gefühle bei den Menschen wecken.

Die Islamische Föderation in Wien gehört zur Islamischen Glaubensgemeinschaft Österreich. In ihrer Eigendarstellung bezeichnet sie sich als "unabhängige humanitäre Zivilorganisation, die in sozialen, kulturellen und in religiösen Bereichen ihren Mitmenschen Dienstleistungen anbietet". Das Projekt "Soziale Wärme" wird mit freiwilligen Spenden der Vereinsmitglieder finanziert. (APA)