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Die Nachbildung eines Schädels eines Exemplars der Unterart der Terrorvögel (Phorusrhacidae) Patagornithinae Patagornis - der nun entdeckte Schädel toppt diesen in Umfang und Länge.

Foto: Archiv
London - US-Forscher haben in Argentinien den größten bisher bekannten Vogelkopf ausgegraben. Der fossile Schädel ist mit 71,6 Zentimetern so lang wie ein Pferdekopf und gehörte einem so genannten Terrorvogel. Das berichten Luis Chiappe und Sara Bertelli vom Naturhistorischen Museum Los Angeles im britischen Fachjournal "Nature". Etwa die Hälfte der Länge nimmt ein adlerähnlicher Schnabel ein. Das Fossil stammt aus dem mittleren Miozän und ist etwa 14 Millionen Jahre alt.

Um zehn Prozent größer als bisher bekannte Vertreter

Terrorvögel (Phorusrhacidae) waren Fleisch fressende Laufvögel, die bis vor etwa zwei Millionen Jahren in Südamerika lebten. Über ihre Lebensweise und die Ursache ihres Aussterbens ist nur sehr wenig bekannt. Anhand eines ebenfalls gefundenen Laufbeinknochens konnten die Forscher errechnen, dass der Vogel etwa zehn Prozent größer war als der größte bisher bekannte Terrorvogel, der immerhin beinahe drei Meter Höhe erreichte.

Bis zu 50 Kilometer pro Stunde

Das Größenverhältnis von Schädel- und Beinknochen lässt die Forscher vermuten, dass der Vogel trotz seiner Größe sehr schnell und wendig war. Vor einem Jahr veröffentlichten südamerikanische Forscher in der Zeitschrift "Proceedings of the Royal Society B: Biological Sciences" eine Berechnung, nach der selbst 350 Kilogramm schwere Terrorvögel Geschwindigkeiten von bis zu 50 Kilometern pro Stunde erreichten.

Der Vogelschädel unterscheidet sich in vielen Details von früheren Funden. Daher vermuten die Forscher, dass sich entgegen der vorherrschenden Meinung große Terrorvögel im Erscheinungsbild deutlich von ihren kleineren Verwandten unterschieden. (APA/dpa)