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Der scheidende erste Nationalratspräsident Andreas Khol gratuliert am Montag seiner Nachfolgerin Barbara Prammer.
Foto: AP/HANS PUNZ
Wien - Mit 135 Pro-Stimmen wurde Barbara Prammer am Montag im Nationalrat zur Ersten Nationalratspräsidentin gewählt. Von 182 abgegeben Stimmen waren 166 gültig, womit 84 Stimmen die Mehrheit dargestellt hätten. Die neue Präsidentin des Nationalrates stellte fest, dass sie die Wahl mit "großer Freude und Dankbarkeit" annehme. "Ich bin mir der großen Verantwortung bewusst und ich will eine objektive Präsidentin sein", so Prammer.

Prammer bedankte sich bei ihrem Vorgänger Andreas Khol und bei dem scheidenden Dritten Nationalratspräsidenten Thomas Prinzhorn für die Zusammenarbeit der letzten Jahre. Zu Khol merkte Prammer an: "Wir haben es trotz der weltanschaulichen Differenzen geschafft, eine ausgezeichnete konstruktive Basis zu haben."

Ausgewogenheit

"Wir sind alle PolitikerInnen mit unterschiedlichen Weltanschauungen und Überzeugungen. Es wird hier im Parlament verhandelt, gestritten und diskutiert. Deshalb erwarten sich die Abgeordneten zurecht eine objektive, alle Parteien gleich behandelnde Präsidentin", so Prammer. Ihr sei es besonders wichtig, mit allen Parteien - egal ob in der Regierung oder in der Opposition - eine gute Arbeitsbasis zu finden. Als eines der primären Ziele nannte Prammer die intensive Arbeit der Abgeordneten den Bürgerinnen und Bürgern noch stärker nachvollziehbar zu machen und die Kontrolle durch das Parlament ständig auszubauen.

Historischer Rückblick

"Ich werde den von meinen Vorgängern eingeschlagenen und äußerst erfolgreichen Weg der Öffnung des Parlaments nach außen weiter gehen", betonte Prammer, die auch unterstrich, dass ihr eine gute Kooperation mit dem Bundesrat von großer Bedeutung sei. Nachdem die Nationalratspräsidentin die internationale Zusammenarbeit des Parlaments angeführt hatte, gab sie auch einen kurzen historischen Rückblick.

"1919 wurden die ersten Frauen ins Parlament gewählt. Es waren damals acht Abgeordnete, in der Parlamentsdirektion haben fast ausschließlich Männer gearbeitet. Heute gibt es deutlich mehr weiblich Abgeordnete, auch wenn ich mir wünschen würde, dass der Frauenanteil wieder steigt und nicht sinkt. Von den Bediensteten ist mehr als die Hälfte weiblich", so Prammer. (red)