Al-Katif/Kairo - Ein Mann und eine Frau sind in Saudi-Arabien von sieben Männern vergewaltigt und anschließend auch noch von einem Gericht zu jeweils 90 Peitschenhieben verurteilt worden. Der Richter begründete sein Urteil damit, dass die verheiratete Frau und der Mann, als die Angreifer sie in der Provinz Al-Katif verschleppt hatten, gemeinsam in einem Auto unterwegs gewesen seien, obwohl beide nicht miteinander verheiratet waren. Das sei nach islamischem Recht nicht erlaubt. Die Frau will gegen das Urteil Berufung einlegen.

Verurteilung der Vergewaltiger

Vier der Vergewaltiger wurden nach Angaben der Zeitung "Okaz" vom Donnerstag von dem Gericht in Al-Katif am Mittwoch zu Haftstrafen zwischen einem und fünf Jahren verurteilt. Außerdem sollen auch sie zwischen 80 und 1000 Peitschenhiebe erhalten. Zwei der mutmaßlichen Vergewaltiger seien noch auf der Flucht. Ein weiterer Tatbeteiligter, der die Vergewaltigung mit seinem Handy aufgenommen habe, werde demnächst vor Gericht gestellt.

Auch Todesstrafe

Laut "Okaz" hatten die Männer ihre beiden Opfer auf einen Bauernhof verschleppt. Dort vergingen sie sich sowohl an dem Mann als auch an der Frau. Vergewaltigung kann in Saudi-Arabien auch mit dem Tod durch das Schwert bestraft werden. (APA/dpa)