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Planken vom Bootsbauer Es gibt nur wenige Gebiete auf der Welt, wo Berge und Meer aufeinandertreffen. Neuseeland und Marokko zum Beispiel sind berühmt dafür, dass man dort an einem Tag Winter- und Wassersport betreiben kann. Sonst sind sich die beiden Welten eher fremd. Sollte man zumindest meinen. Die Firma "Wally", berühmt für ihre exklusiven Yachten, bietet nun auch Ski an. Wally-Produkte sind bekannt für ihren dunklen, edlen Look, den sie dem aufwändigen Einsatz von Karbon und Titan verdanken. Die Wally-Ski sehen so aus wie ein Paar Planken, die man aus dem mattschwarzen Bootsrumpf gebrochen hat. Dunkel, zurückhaltend, minimalistisch. Aber unter der bescheidenen Verpackung steckt Hochtechnologie: Karbon- und Fiberglas, der Kern besteht aus Birkenholz. Wally-Ski werden ausschließlich bei Exklusiv-Vertretern in Skiorten wie St. Anton oder Gstaad verkauft. Zurzeit sind fünf Modelle im Angebot, vom traditionellen Pistenski bis zum "WallyPowder", dem breitesten Ski, der je gebaut wurde. Bei einer Länge von 1,76 Meter misst er an der schmalsten Stelle 15 Zentimeter. Bretter-Kreuzung Im Wintersport gilt allgemein: Um durch die Luft zu fliegen, muss man mit beiden Beinen fest auf dem Brett fixiert sein. Nicht ohne Grund gelten "One Footer", also Tricks und Sprünge, bei denen nur ein Fuß in der Bindung steckt, als schwierigste und gefährlichste Disziplin des Snowboard-Sports. Fischer hat aus dieser "Frei-Fuß-Idee" nun ein Produkt gemacht und versucht, den Langlaufsport mit dem Funsport zu versöhnen. Die "Jib-skates" sind kürzer als herkömmliche Nor- dic-Ski und haben ein TwinTip, das es dem Langläufer erstmals ermöglichen soll, auch rückwärts zu fahren. Die "Jibskates" sind ein gutes Beispiel dafür, wie manchmal ganze Sportarten von der Industrie erfunden werden. Jibskater sieht man bislang nicht in freier Wildbahn, sondern nur auf der Fischer-Webseite, wo ein paar Artisten mit Langlaufski über Schanzen springen und Holzstämme absliden. Die Funsport-Szene wird für einen Moment beeindruckt sein, weil man dort weiß, wie schwer solche Tricks sind, wenn der Fuß nicht fest in der Bindung hängt. Selbst ist der Ski Längst kann man T-Shirts oder Laufschuhe nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten. Neue Ski-Modelle sehen mit ihrer Techno-Rennstreifen-Ästhetik aber eigentlich noch immer alle gleich aus. Die Wiener Firma "Edelwiser" bietet nun an, individuelle Designs, Fotos und Grafikentwürfe auf ein Paar Ski zu drucken. Edelwiser hat drei Modelle im Angebot, die in Sandwich-Bauweise bei kleinen Ski-Manufakturen gebaut werden. Die Homepage ist nicht nur ein Onlineshop, sondern auch eine Kommunikationsplattform, auf der Community-Mitglieder sich gegenseitig Tipps für das Skidesign geben oder auch besonders gelungene Entwürfe zum Verkauf anbieten. Ein großer Teil der Edelwiser-Designs wird also nicht von Profis entwickelt, sondern von den eigenen Kunden. Wenn man so will, gehört Edelwiser wie MySpace oder YouTube zur Web-2.0-Bewegung. "Der Umgang mit dem Ski als gestaltbarem Medium muss sich erst entwickeln", sagt Nicola Werdenigg, Edelwiser-Gründerin und ehemalige ÖSV-Weltcup-Fahrerin, "der Mut, selbst zu gestalten, setzt gerade erst ein." (moor/Der Standard/Rondo/10/11/2006)