Im Kupferstich-Kabinett wurde "Kopf eines Knaben" erst jetzt dem italienischen Meister zugeschrieben
Redaktion
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Dresden - Im Dresdner Kupferstich-Kabinett haben
Forscher eine der wenigen Zeichnungen von Sandro Botticelli
(1445-1510) entdeckt. Die bisher als anonym geführte Zeichnung "Kopf
eines Knaben", datiert um 1478-1480, konnte erst jetzt mit Sicherheit
der Hand des Italieners zugeschrieben werden, teilten die Staatlichen
Kunstsammlungen Dresden am Montag mit. Das Bild gehört seit dem 18.
Jahrhundert zum repräsentativen Bestand von Zeichnungen der
italienischen Spätgotik und Frührenaissance des Dresdner Museums.
Diese und zwei weitere Neuzuschreibungen sind Ergebnisse eines
Forschungsprojekts, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)
finanziell unterstützte. Von 2003 bis 2005 wurden die Werke in
Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kunsthistorischen
Max-Planck-Institut in Florenz untersucht. Das Resultat ist in einem
Katalog zur Ausstellung "Botticelli, Verrochio und andere.
Italienische Zeichnungen des 15. Jahrhunderts aus den alten
königlichen Sammlungen in Dresden" in Florenz veröffentlicht. 2008
soll die Schau auch in der Elbestadt gezeigt werden.
Das Kupferstich-Kabinett zählt zu den weltweit bedeutendsten
Sammlungen für Zeichnungen, druckgrafische Werke und Fotografien. Im
Konvolut der Italiener war die Herkunft einiger Teile bisher
ungeklärt. Die meisten Zeichnungen gehören zum so genannten "Alten
Bestand" und befanden sich schon vor 1764 im Kupferstich-Kabinett.
Andere gelangten wahrscheinlich über die 1728 von August dem Starken
erworbene Sammlung des Leipzigers Gottfried Wagner nach Dresden. (APA/dpa)
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