Forschung & Geschlecht
Alzheimer
Trotz jahrelanger intensiver Forschungen sind Demenzerkrankungen noch immer unheilbar
Hamburg - Typisch für die Alzheimer-Krankheit sind erhebliche Gedächtnisstörungen. Die Betroffenen haben
Schwierigkeiten mit dem Kurzzeitgedächtnis, es kommt zu Sprach- und Orientierungsstörungen. Im schweren Fällen können
die Patienten nicht mehr kommunizieren und brauchen selbst bei einfachsten Handlungen, wie beim Ankleiden oder
Waschen, Hilfe. Trotz jahrelanger intensiver Forschungen sind Demenzerkrankungen noch immer unheilbar.
Seit der deutsche Arzt Alois Alzheimer die Krankheit 1906 nach Autopsien seiner Patienten definierte, sind ihre zwei
Hauptmerkmale bekannt: dichte Klumpen von Eiweißstoffen, so genannte Plaque, und lockenförmige Fibrillen in den
Nervenzellen des Hirns. Doch auch knapp 100 Jahre nach der Identifizierung von Alzheimer ist ForscherInnen noch nicht klar, ob
die Plaque und/oder die Locken die Krankheit auslösen oder nur die sichtbaren Hinweise auf einen anderen, bisher noch
unbekannten Prozess sind.
Diese Form von Demenz (Hirnleistungsschwäche) tritt am häufigsten bei Menschen über 80 Jahren auf. Im Endstadium der
Krankheit sind 50 Milliarden Gehirnzellen ausgefallen, normalerweise sterben im Laufe des Alterungsprozesses zwei
Milliarden Zellen ab. Medikamente, die die Hirntätigkeit unterstützen, können den Krankheitsverlauf verzögern. Hoffnung
verheißen vor allem ein erster experimenteller Impfstoff gegen die Krankheit und mehrere Substanzen, die bei Tieren Erfolg
hatten. (APA)