"Wir gehen davon aus, dass die OPEC weiterhin einer Kürzung zuneigt", schrieb die Fondsgesellschaft MAN in einem Marktkommentar. Bis zur Sitzung der Gemeinschaft Erdöl exportierender Länder am 14. Dezember sei daher nicht mit einem größeren Kursrückgang zu rechnen. Das Kartell hatte bereits zum 1. November eine Kürzung der Förderquoten um 1,2 Millionen Barrel pro Tag beschlossen. Börsianer bezweifeln jedoch, dass sich die Mitglieder daran halten.
In Nigeria hatten Polizeiangaben zufolge Unbekannte eine Ölanlage einer italienischen Firma überfallen und bis zu drei ausländische Mitarbeiter entführt. Nigeria ist weltweit der achtgrößte Ölproduzent.
Kupfer belastet
Die Furcht vor einer weiteren Abkühlung der US-Konjunktur belastete Kupfer. Das unter anderem für Stromkabel und Wasserrohre verwendete Metall verbilligte sich um rund zwei Prozent auf 6.875 Dollar je Tonne. Börsianer rechneten allerdings damit, dass bei einem Preis von 6.850 Dollar die Nachfrage der Kupfer-Verarbeiter einsetzt und es daher nicht zu weiteren größeren Kursverlusten kommt.
Der Preis für Zink fiel um knapp fünf Prozent auf 4.235 Dollar je Tonne. Händler verwiesen zur Begründung auf die gestiegenen Reserven dieses für Rostschutz verwendeten Metalls. Mit 87.700 Tonnen liegen die Vorräte aber immer noch auf dem niedrigsten Niveau seit 15 Jahren.
Gold stabilisiert
Gold stabilisierte sich, nachdem der Kurs auf ein Zwei-Wochen-Tief von 626,70 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) gefallen war. "Viel hängt vom Öl und vom Dollar ab", betonte Rohstoff-Experte Wolfgang Wrzesniok-Rossbach vom Edelmetall-Verarbeiter Heraeus. Daher rechne er bis Weihnachten mit weiter stark schwankenden Kursen bei Gold. Ein steigender Ölpreis verteuert üblicherweise auch Gold, weil Anleger dann zur Absicherung gegen eine möglicherweise anziehende Inflation verstärkt in das Edelmetall investieren. Ein fallender Dollar wirkt ebenfalls als Kurstreiber für Gold, weil dieser Rohstoff dann für Anleger außerhalb der USA billiger wird.