Grundstück erst 2005 zurückgegeben
Er wisse nicht, ob er das viele Positive oder das viele Negative hervorheben soll, sagte Ariel Muzicant, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), anlässlich der Grundsteinlegung am Montag, also werde er beides erwähnen. Denn fast 70 Jahre ist es nun her, dass das Grundstück der Hakoah im Jahr 1938 von den Nationalsozialisten enteignet und "arisiert" wurde, erst 2005 wurde es nach jahrelangen Verhandlungen mit der Republik Österreich auf Basis des "Washingtoner Abkommens" von 2001 restituiert.
Künftig werde hier auf 20.000 Quadratmetern das größte derartige jüdische Zentrum Europas beheimatet sein, betonte Muzicant auch die Positivseite. "Das ist ein wesentlicher Beitrag für die Lebensfähigkeit, Aktivität und Energie, die heute in der jüdischen Gemeinde vorherrschen."
Nach den Plänen von Architekt Thomas Feiger wird seit Anfang Oktober gebaut: Ein viergeschoßiger Neubau für das Zwi-Peres-Chajes-Schulzentrum, dessen bestehendes Haus aus allen Nähten platzt, und eine Dreifachsporthalle samt Zuschauertribüne für 260 Personen sowie diverse Sport- und Freizeitflächen wie Tennisplätze, Leichtathletikanlagen und eine Liegewiese.
Schule fasst 600 Kinder
Das Schulzentrum ist für 600 Kinder ausgelegt und wird einen Kindergarten, eine Volksschule und eine AHS beherbergen, inklusive Bibliotheken, Speisesälen und einer Synagoge. Für die Innenausstattung und Sicherheitseinrichtungen werden noch Spenden gesammelt. Bis 2009 soll auch das Seniorenwohn- und -pflegeheim Maimonides-Zentrum auf den Campus übersiedeln.
Schwimm-Erfolge
Die sieben Millionen Euro, die Bund und Stadt Wien als Entschädigung bezahlten, reichen zwar zur Adaption des Geländes und zum Bau der Sporthalle. Noch nicht gesichert ist jedoch die Finanzierung des Hallenschwimmbades. Für die Aufbringung der benötigten 2,25 Millionen Euro setzt sich Schwimmstar Markus Rogan persönlich als Fundraiser ein.