Die beiden japanischen Konzerne Mitsui und Mitsubishi, die mit 25 Prozent und 20 Prozent an Sachalin II beteiligt sind, sollten in der angestrebten Gesamtlösung jeweils zehn Prozent davon an Gazprom verkaufen, hieß es weiter. Auch die japanische Wirtschaftszeitung "Nihon Keizai Shimbun" berichtete von einem solchen Geschäft. Allerdings hieß es in dem Blatt, die Variante sei von Gazprom-Chef Miller angeboten worden. Noch stehe das Einverständnis von Shell, das bei den Verhandlungen federführend ist, aus. Sprecher von Mitsui und Mitsubishi wollten die Berichte nicht bestätigen.
Russland erwägt 30-Milliarden-Dollar-Klage
Russland prüft, bis zu 30 Mrd. Dollar (22,8 Mrd. Euro) Schadenersatz von dem Betreiber-Konsortium um Shell zu fordern. Wie die Umweltbehörde am Dienstag erklärte, wäre dies drei Mal mehr als bisher angepeilt. Russland wirft der Gruppe Umweltdelikte beim Öl- und Flüssiggasprojekt Sachalin II vor. Grund für die deutlich höhere Summe seien die bei einem Prozess zu erwartenden Anwaltskosten, sagte der Vizechef der Behörde, Oleg Mitwol.
"Wir werden ab März gerichtlich vorgehen können", betonte Mitwol in Moskau. Dabei sei die künftige Rolle von Shell in dem Projekt zweitrangig.
Weltweit größte Privat-Investition
Das Sachalin-II-Projekt soll mit einem Umfang von 16,6 Mrd. Euro die größte Privatinvestition weltweit sein. Ab Sommer 2008 soll verflüssigtes Erdgas (LNG) per Schiff von der Insel Sachalin im äußersten Osten Russlands exportiert werden. Die russische Regierung setzt die beteiligten Unternehmen seit mehreren Monaten unter Druck und droht mit einem Entzug der Lizenz für das Projekt. Die offizielle Begründung ist, dass sich Shell und seine japanischen Partner nicht an Umweltauflagen hielten. Allerdings gehen Beobachter davon aus, dass es der russischen Regierung missfällt, dass das größte Rohstoff-Projekt des Landes in den Händen ausländischer Konzerne befindet.