Dass die Schau dennoch aufgeht, liegt wohl im unübersehbaren Potenzial der Arbeiten der Jungen. Sei es, dass klar hervorgeht, dass eine so unaktuelle Thematik wie der Narration - sowohl auf der Ebene der konkreten, als auch auf jener der abstrakten Umsetzung - eine Herausforderung an Künstler stellt. Sei es, dass bei aller Neudeutung des Ausstellungs- und Präsentationsgedankens eine "klassische" Ausstellung viel zu bieten hat.
Dabei lassen die Künstler bis 35 jegliche Einteilung in Stile und Medien hinter sich und bedienen sich je nach Inhalt und Aussage am Pool der adäquaten Ausdrucksmöglichkeiten. Besonders hervorgehoben sei die Arbeit Wald (0,5 t Papier) von Daniel Hafner, der - in Reminiszenz an das Pendeln mit dem Zug - eine raumfüllende Skulptur gestaltet, die gleichzeitig Bodenzeichnung und Labyrinth ist. Lyrisch-poetisch zeichnet er einen Weg voller Kontraste und Gegensätze.
Dieser Arbeit zur Seite gestellt ist Gelegentlich unterwegs von Luisa Kasalicky, die, ausgehend von einem Werk des Renaissancekünstlers Sassetta, Architekturelemente und Baumaterialien in einen Raum platziert und so den Prozess der Komposition räumlich darstellt. Dabei verlässt sie den Raum der klassischen Malerei ebenso wie Zenita Komad, die mit Alle Tassen im Schrank die Zweidimensionalität in zweierlei Hinsicht verlässt: Zum einen, indem sie mit ihren Motiven aus der Leinwand heraustritt, und zum anderen, indem sie die Leinwände als Kartenhäuser aufstellt, die keiner Wand mehr bedürfen, an denen sie hängen, und so den skulpturalen Raum zu erobern suchen.