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Foto: REUTERS/DSWA-DASIAC

San Francisco – Bereits ein regional begrenzter Atomkrieg würde einer Studie zufolge eine weltweite Klimakatastrophe auslösen. Das teilten Wissenschaftler am Montag in San Francisco mit, von denen einige bereits vor zwei Jahrzehnten die umstrittene Theorie vom "atomaren Winter" vorlegten.

Unter Verwendung moderner Klima- und Bevölkerungsmodelle kamen sie zu dem Ergebnis, dass ein regional begrenzter Atomkrieg in Israel drei Millionen und in China 17 Millionen Menschen töten würde. Rauch und Ruß aus den Atomexplosionen würde die Sonne verdunkeln und zu einem Temperatursturz führen, der Ernten zerstören und Hungernöte auslösen könnte.

Nukleare Eiszeit

Die der Amerikanischen Geophysikalischen Union vorgelegte Studie wurde als die erste bezeichnet, die Klima-Effekte eines regionalen Atomkonfliktes untersucht. Ihr Ansatz geht auf den des verstorbenen Astronomen Carl Sagan zurück, der 1983 mit vier Kollegen die Theorie vom "atomaren Winter" nach einem Atomkrieg zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion entwickelte. In der nuklearen Eiszeit würden demnach 90 Prozent der Weltbevölkerung – Milliarden von Menschen – umkommen.

Ein nicht an der neuen Studie beteiligter Wissenschaftler, Steve Ghan, sagte, in dem neuen Klimamodell werde die Rolle von Rauch und Ruß übertrieben. Sie sei aber wichtig, weil sie darauf hinweise, dass ein Atomwaffenangriff ein unkalkulierbares Risiko bleibe. (APA/AP)