Frankfurt - Nach der jüngsten Talfahrt hat sich der Rohölpreis am Donnerstag stabilisiert. Ein Fass der Marke WTI kostete am Mittag 57,80 Dollar und damit 50 Cent weniger als zu Handelsschluss in New York. Am Vortag war der Ölpreis um fast drei Dollar gefallen, weil wegen des milden Winterwetters im Nordosten der USA der Verbrauch in diesem weltweit größten Heizölmarkt gering blieb. Allein in der Woche zum 6. Jänner werde die Nachfrage etwa ein Drittel niedriger ausfallen als normalerweise, prognostizierte der Nationale Wetterdienst der USA.

Per Ende 2006 kostete Rohöl in etwa genau so viel wie vor Jahresfrist. Im Schnitt gesehen, mussten im Verlauf allerdings etwa 10 Dollar je Barrel (Fass zu 159 Litern) mehr gezahlt werden. Für dieses Jahr sagen Experten für den Rohstoffmarkt eine moderatere Preisentwicklung voraus. "Aus makroökonomischer Sicht sieht es für die Rohstoffmärkte für 2007 nicht mehr ganz so rosig aus", sagte Frederic Lasserre von SG CIB Commodities. "Die Versorgungslage sollte sich zumindest für die wichtigsten Rohstoffe in diesem Jahr entspannen und die Nachfrage sich verlangsamen."

Robuste US-Daten

Gold kostete am Mittag mit knapp 628 Dollar je Feinunze etwa genau so viel wie im späten New Yorker Geschäft. Am Vormittag war der Preis für das Edelmetall zeitweise auf den niedrigsten Stand seit einer Woche gefallen, was Händler mit einem leichten Aufwärtstrend beim Dollar begründeten. Nach robusten US-Konjunkturdaten hatten Anleger darauf gesetzt, dass in Kürze keine Zinssenkung anstehe und die US-Währung verstärkt nachgefragt. Wenn der Kurs des Dollar steigt, verbilligt sich normalerweise Gold: Für Inhaber anderer Währungen wird das Edelmetall teurer, und die Nachfrage von Seiten dieser Anleger sinkt. Analysten sagen mittelfristig einen anhaltend hohen Goldpreis voraus. "Gold als sicherer Hafen wird weiter stark nachgefragt werden", sagte Hisaaki Tasaka von Ace Koeki und verwies unter anderem auf die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten oder die Auseinandersetzungen mit dem Iran.

Die Talfahrt beim Kupfer-Preis setzte sich den fünften Tag in Folge fort. Die Tonne wechselte zeitweise für 5625 Dollar den Besitzer; so günstig wie zuletzt im April. Am bislang teuersten wurde Kupfer im Mai vergangenen Jahres kurz vor dem Einbruch der weltweiten Aktienmärkte gehandelt, als der Preis je Tonne bis auf 8790 Dollar geklettert war. Zuletzt haben eine sinkende Nachfrage und steigende Vorräte den Preis gedrückt. (APA/Reuters)