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Ein Kleid von Dolce & Gabbana

REUTERS/Max Rossi
Wien - Der Winter hat noch nicht richtig begonnen, dennoch ist das Frühjahr nicht mehr weit. Zumindest dann, wenn man durch die Einkaufsstraßen spaziert. Überall lockt der Schlussverkauf mit Angeboten um fast nichts. In den Lagern liegt bereits die Mode fürs kommende Frühjahr.

Und die Frühjahrsmode bringt viele Klassiker wieder, vom Kleidchen á la Doris Day bis zum Trenchcoat.

Die Designer setzen durch höchst unterschiedliche Vorgaben kaum Grenzen: "Von Lolita-ähnlichen Kurzkleidern über weite, bunte Hippie-Röcke bis hin zu sexy Korsagen gehen die Trends", sagte Monike Haidinger, Einkaufschefin der heimischen Boutiquenkette Max Well.

Baby-Doll- und Hippie-Look

Viele Modeschöpfer haben das Baby-Doll wiederentdeckt. Einst als Nachthemdchen entworfen, wird es heute sogar als Cocktailkleid getragen. Mit Mantel darüber oder Bluse darunter, wie beim französischen Modehaus Chloe, wirkt es brav wie eine englische Schulmädchenuniform. Als sexy Trägerkleid kommt es mitunter recht freizügig rüber.

Die Italiener Dolce & Gabbana legen ihren Kundinnen hautenge Minis, Korsagen und Shorts ans Herz. Abseits der Mode für die Femme fatale könnten beschwingte Sommerröcke aus fließenden Stoffen im Hippie-Stil das Rennen machen. Dazu passen Accessoires wie Einkaufstaschen mit großen goldenen "Love"-Schriftzügen. Das Modehaus Louis Vuitton ruft mit seiner Kollektion "That's LoVe" überhaupt gleich den "Sommer der Liebe" aus. Das Motto zieht sich über bestickte Taschen, Tank-Tops und übergroße T-Shirts bis zu Accessoires.

Twiggy und Marie Antoinette

Auch die Sechziger lassen sich nicht so schnell verdrängen und grüßen mit schwarz-weißen Grafikdrucken auf Mini-Shorts oder Kleidern im Twiggy-Stil. Einiges mehr, was 2006 schon angesagt war, gilt noch eine Weile als chic: von Marie Antoinette inspirierte Empirekleider etwa, spanisch angehauchte Bolero-Jäckchen oder kräftige Farben wie Mohnrot als Gruß aus Asien.

Ein bunter Mix aus verschiedenen Epochen und Kulturen hängt jetzt in den Boutiquen. "Wir können und wollen die Mode des 20. Jahrhunderts noch nicht hinter uns lassen. Dafür gibt es einfach zu viel Neues zu entdecken", versucht H&M-Chefdesignerin Margareta van den Bosch den anhalten Retro-Boom zu erklären. Immerhin ist Bequemlichkeit Trumpf: "Die Silhouetten fallen weiter und voluminöser, selbst bei Stücken mit strengeren Konturen."

"Knappe Miniröcke, gerade Linien und präzise Schnitte dominieren die Entwürfe der Tophäuser", beschreibt Max Well-Chef Mario Haidinger die Trends. "Die Modeschöpfer zeigen Mut zu anderen Proportionen und spielen mit Volumen. Neue Ärmelweiten erinnern an den seidenen Kimono einer Geisha, Trapezkleider treten mit einer unerwarteten Eleganz auf, Tulpen- und Ballonröcke lassen ein Gefühl von Frühling und Naturverbundenheit aufkommen."

Leggings

Gekommen um zu bleiben, das gilt offenbar auch für die wiederentdeckten Leggings. Ab sofort trägt man die fußlosen Strumpfhosen sogar zu eleganten Looks. Zart durchbrochen in Häkeloptik sind sie nämlich edel, als kürzere Capri-Variante mit Spitzenabschluss passen sie zu luftigen Sommerkleidern. Wolford ergänzt seine Kollektion um zwei Modelle in Farben wie Weiß, Zartbitter Schokobraun, Brombeere und Schwarz. (apa/red)