Wien - SP-Chef Alfred Gusenbauer hat die Vorgabe gemacht, dass die Abfangjäger-Beschaffung in jedem Fall billiger werden müsse. Und das ist den Grünen zu wenig: Ihr Budgetsprecher Werner Kogler nennt alles einen Umfaller, was nicht zu einer Abbestellung der Eurofighter führt.

Kogler argumentierte seine Forderung damit, dass ein Vertragsausstieg selbst bei Stornokosten billiger käme als der Kauf der 18 Flieger. Denn der immer wieder genannte Systempreis von knapp zwei Milliarden Euro enthält nicht die Folgekosten - über den so genannten Life-Cycle des auf 30 bis 40 Jahre angeschafften Fluggeräts kämen noch einmal die doppelten Anschaffungskosten zusammen. Selbst das Bezahlen des vollen Kaufpreises wäre so gesehen billig.

Aus Sicht der ÖVP und des Verteidigungsministeriums ist das verkürzt - die Betriebs- und Upgradekosten entstünden auch bei jedem anderen Flugzeug - und würden umso höher, je älter es ist. Was speziell auch für die gemieteten F5 aus der Schweiz gilt.

Nur ein kompletter Verzicht auf Abfangjäger wäre billiger. Aber da verweisen die ÖVP-Verhandler darauf, dass die SPÖ die prinzipielle Notwendigkeit der Luftraumüberwachung außer Streit gestellt habe. Seitens der SPÖ wird daher massiv in zwei Richtungen gedrängt: Eine Verlängerung des Mietvertrags über die veralteten F5 (die von der Schweiz aber nur bis 2010 technisch gewartet werden können) - oder eine Reduktion der Stückzahl bei den Eurofightern. Die letztere Variante erscheint einigen ÖVP-Politikern akzeptabel. Den Militärs nicht - langfristig brauche man 18 Maschinen. (cs/DER STANDARD, Printausgabe, 5.1.2006)