Berlin - Die Arbeitnehmer in Deutschland melden sich
immer seltener krank. Im vergangenen Jahr fielen die
krankheitsbedingten Fehlzeiten in den Betrieben auf ein Rekordtief,
berichtet die Zeitung "Die Welt" (Montagausgabe) unter Berufung auf
eine neue Statistik des deutschen Gesundheitsministeriums.
Demnach fehlten die Beschäftigten im Jahr 2006 im Durchschnitt
3,29 Prozent der Sollarbeitszeit. Das entspricht 7,2 Arbeitstagen.
Die durchschnittlichen Fehlzeiten wegen Krankheit seien damit das
siebte Jahr in Folge rückläufig, berichtet die "Welt". Im Jahr 2006
habe die Krankenstandsquote den niedrigsten Wert seit der
Wiedervereinigung erreicht.
Angst vor Jobverlust
Arbeitsmarktexperten nennen als einen wichtigen Grund für das
Rekordtief die Angst der Arbeitnehmer, in Zeiten hoher
Arbeitslosigkeit den Job zu verlieren. Außerdem sind laut Statistik
vor allem Veränderungen in der Beschäftigtenstruktur für die
niedrigen Fehlzeiten verantwortlich: Der Arbeitnehmeranteil in
Industrie und Bau mit schwerer körperlicher Arbeit und
überdurchschnittlich hohen Krankenständen geht seit Jahren
kontinuierlich zurück und die Beschäftigung im Dienstleistungsbereich
steigt. Zudem wirken sich die gestiegene Beschäftigung von Frauen und
Teilzeitarbeitern und eine bessere Gesundheitsprävention in den
Unternehmen günstig auf den Krankenstand aus.
(APA)