Graz/Wien - "Ich empfehle der neuen Gesundheitsministerin dringend die Lektüre des Regierungsabkommens", lässt der steirische SPÖ-Gesundheitslandesrat, Helmut Hirt, der im Herbst mit seinem Vorstoß für generelle Rauchverbote in Lokalen und Buschenschänken für Aufregung sorgte, VP-Gesundheitsministerin, Andrea Kdolsky, Montag ausrichten. Damit bestätigte Hirt noch einmal seine Ablehnung gegen Kdolskys Aussage am Freitag, wonach sie "gegen radikale Rauchverbote"sei. Am Montag fügte Kdolsky noch hinzu: "So lange es geht, werde ich Raucher nicht diskriminieren".

Hirt wolle zwar angesichts der allgemein "üblichen Schonfrist", die man gegenüber neu amtierenden Regierungsmitgliedern einhalte, nicht "kritisieren", wundere sich aber darüber, dass er bereits jetzt Kdolskys Vorgängerin im Amt, Maria Rauch-Kallat "eine Träne nachweinen muss". Letztere habe sich nämlich in der Raucherfrage durchaus als "lernfähig" erwiesen und sei in der Raucherfrage "am Ende ihrer Amtszeit schon weiter gewesen". Hirt selbst werde jedenfalls in keiner Weise nachgeben, erstens, weil er das nicht wolle, zweitens, weil er es gar nicht könne: "Immerhin gibt es einen einstimmigen Beschluss des steirischen Landtages".

Was die "Diskriminierung von Rauchern" angehe, so erinnert Hirt abermals an jene von Nichtrauchern und zitierte aus dem Regierungsabkommen. Darin sei die "Verankerung eines gesetzlich ausgeweiteten NichtraucherInnenschutzes (insbesondere durch strenge Regelungen auch in Lokalen durch räumlich abgetrennte Raucherzonen" wörtlich festgehalten. "Die aktuellen Erkenntnisse aus Italien über Rückgänge von Herzinfarkten ebenso wie über die zufrieden stellenden Umsätze in der Gastronomie" belegten für Hirt, dass der im Regierungsübereinkommen eingeschlagene Weg ein guter sei. (Colette M. Schmidt/DER STANDARD, Printausgabe, 16.1.2007)