Wien - Während die SPÖ weitere Privatisierungen ablehnt, wären diese für ÖVP-Klubchef Wolfgang Schüssel "selbstverständlich" möglich - und zwar "wenn sie im Rahmen der bereits erfolgten Privatisierungsaufträge fixiert sind und vorbehaltlich der Zustimmung der ÖIAG". Das sagt Schüssel im "Neuen Volksblatt" (Dienstag-Ausgabe).

Der letzte Privatisierungsauftrag stammt aus dem Jahr 2003 und ist im Wesentlichen abgearbeitet. Offen geblieben ist lediglich die Privatisierung der Telekom Austria "bis zu 100 Prozent" - an ihr hält die ÖIAG derzeit noch 25,18 Prozent. Der neue ÖVP-Vizekanzler und Finanzminister Wilhelm Molterer hatte vergangenen Freitag erklärt, dass die Telekom Austria, aber auch die OMV "ein interessanter Fall für weitere Privatisierungsschritte" sei. Die SPÖ hat weitere Firmenverkäufe zuletzt ausgeschlossen.

Zurückhaltend kommentiert Schüssel den innerparteilichen Konflikt nach dem Abgang von Finanzminister Karl-Heinz Grasser. Zuletzt hatte sich Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll auf ÖVP-Pensionistenchef Andreas Khol eingeschossen und diesem vorgeworfen, Grassers Bestellung zum Vizekanzler verhindert zu haben. Schüssel dazu: "Ich denke, dass Karl- Heinz Grasser eine echte Bereicherung für das VP-Team war. Und Wilhelm Molterer und ich hätten ihn gerne weiter im Team gehabt. Erwin Pröll war da immer an unserer Seite, was sehr für seinen Instinkt spricht." (APA)