Geschlechterpolitik
Bartenstein stellt Mitversicherung für EhepartnerInnen in Frage
Ausnahme Reproduktionsarbeit
Wien - Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein
(V) stellt die beitragsfreie Mitversicherung von Angehörigen in der
Sozialversicherung in Frage. Es sollte "offen diskutiert" werden, wo
diese Mitversicherung gerechtfertigt ist, so Bartenstein in einem
Interview mit dem Standard. Der Minister sagt auch gleich selbst,
wo er diese Leistung für gerechtfertigt hält: "Ganz sicher" etwa,
wenn Betreuungspflichten gegenüber Kindern bestehen oder - meist von
Frauen - Verwandte oder Angehörigen gepflegt werden; Arbeiten, die auch unter den Begriff "Reproduktionsarbeit" fallen.
Allein die Tatsache, dass mensch eineN EhepartnerIn hat, ist für
Bartenstein jedenfalls keine ausreichende Grundlage für die
beitragsfreie Mitversicherung. Zahlen zu seiner Forderung konnte das
Büro des Ministers auf Anfrage noch nicht nennen.
Weiters geht es dem Minister um eine "Optimierung der sozialen
Treffsicherheit", etwa darum, Überversorgungen im Bereich des
Zusammenfalls von Versehrtenrenten, Unfallrenten und
Pensionsansprüchen abzubauen. Hinweise auf "Fehlentwicklungen" gebe
es außerdem bei der Invaliditätspension, die in Österreich von
atypisch wenig Jugendlichen, später aber von atypisch vielen Personen
in Anspruch genommen werde. (APA/red)