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Foto: Reuters/Gray
Sydney - Cherie Blair macht sich für die australischen UreinwohnerInnen stark. Wie am Freitag bekannt wurde, klagte die streitbare Anwältin bei der UNO-Menschenrechtskommission in Genf gegen die australische Regierung wegen deren Duldung der für Aborigines diskriminierenden Strafgesetzordnung im Northern Territory. Dort werden auch nach Auffassung australischer JuristInnen ungewöhnlich viele unverhältnismäßig harte Haftstrafen gegen Aborigines verhängt. Die Klage reichte Cherie Blair in der vergangenen Woche ein, als ihr Mann Tony Blair in London den australischen Regierungschef John Howard empfing. Dieser sagte am Freitag, er messe der Sache keine große Bedeutung bei. Der Selbstmord eines 15-jährigen Aborigine-Jugendlichen im Gefängnis von Darwin, der Hauptstadt des Northern Territory, hatte unlängst weltweit Kritik am dortigen Strafvollzug ausgelöst. Der Jugendliche war wegen eines minderschweren Diebstahls inhaftiert. Durch das Engagement der prominenten Anwältin könnte sich der Druck auf die Regierung in Canberra erhöhen, die regionale Gesetzgebung abzuschaffen. Denn allzuviel Publizität in dieser Angelegenheit im Vorfeld der im September in Australien stattfindenden Olympischen Spiele käme ihr sicherlich ungelegen. (APA)