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Berlin – Mit einem Plus von rund zehn Prozent hat Österreich nach vorläufigen Berechnungen im Jahr 2006 erstmals eine positive Agrarhandelsbilanz erzielt. Exporten von 6,58 Mrd. Euro standen Einfuhren von 6,46 Mrd. Euro gegenüber. Ausschlaggebend für die Steigerungen waren Zuwächse beim größten Exportland Deutschland ebenso wie ein Plus bei den Ausfuhren nach Osteuropa, sagte Gerhard Schöppl, Vorstandsvorsitzender der Agrarmarkt Austria Marketing (AMA), vor Eröffnung der Landwirtschaftsschau Grüne Woche in Berlin.

"Beim EU-Beitritt Österreichs haben die Hiobsbotschaften überwogen", sagte Schöppl. "Man war der Meinung, Österreichs Lebensmittelindustrie könne im EU-Wettbewerb nicht bestehen." Auf hohem Niveau konnten auch Exporte nach Deutschland gesteigert werden, und zwar um 6,4 Prozent auf über zwei Mrd. Euro. Österreich ist damit viertgrößtes Agrar-Importland nach Deutschland und hat Italien auf den fünften Platz verwiesen. Wichtigste Exportgüter nach Deutschland sind Milch und Milchprodukte, vor allem Käse, aber auch Schweine- und Rindfleisch.

Besonders erfreulich sei auch, dass der Verarbeitungsgrad der verkauften Produkte gesteigert werden konnte: Also statt reinem Fleisch mehr Wurstwaren und Speck. Dies schlage sich in einer tieferen Wertschöpfung und einem höheren Preis je exportiertem Kilo Ware nieder. Eine Untersuchung, durchgeführt von Karmasin Marktforschung, ergab, dass für die Deutschen Österreich für gesunde Lebensmittel und Bio-Produkte steht. Assoziiert wird Österreich vor allem mit Mehlspeisen und Käse. (ruz, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.1.2007)