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Hannes Missethon

foto: apa/gindl
Wien - Der steirische ÖVP-Landesgeschäftsführer Hannes Missethon wird der 17. Generalsekretär der Volkspartei in der Zweiten Republik. Der 47-Jährige tritt damit in eine Reihe berühmter Vorgänger wie die Ex-Vizekanzler Hermann Withalm und Erhard Busek oder den polternden Michael Graff und die spätere Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat. Sein direkter Vorgänger ist sein steirischer Landsmann Reinhold Lopatka, der ins Sportstaatssekretariat wechselte.

Politisch war Missethon 1991 bis 1994 als ÖVP-Stadtparteiobmann der "tiefroten" Stadt Leoben tätig. 1998 zog er als Bundesrat erstmals ins Hohe Haus. Ihm gehörte er bis Dezember 2002 an. Seit 2002 ist er Nationalratsabgeordneter und wurde zuletzt Verkehrssprecher seiner Partei. Nach der für die steirische ÖVP desaströsen Landtagswahl im Herbst 2005 wurde Missethon Nachfolger des zurückgetretenen Landesgeschäftsführers Andreas Schnider.

Mehr Eigenverantwortung

Programmatisch betonte Missethon immer wieder, dass die ÖVP für mehr Eigenverantwortung bei einer Gesamtverantwortung für das Ganze stehe, während die SPÖ die Kontrolle über den Menschen übernehmen wolle. Die Wirtschaft sei der Hauptschwerpunkt, "viel hängt damit zusammen, ob die Menschen Arbeit haben oder nicht". Missethon hatte sich zuletzt auch dafür ausgesprochen, wieder stärker die "christdemokratischen Wurzeln" der ÖVP zu pflegen.

Bei der ÖVP mache er sich nicht Sorgen um die Breite, sondern eher um die Tiefe: "Die Volkspartei hat in ihren Reihen Arbeitnehmer, Unternehmer, Landwirte, da findet die Diskussion schon ständig intern statt. Die SPÖ hat nur die Arbeitnehmer, aber keine Sicht der Unternehmer".

Montan-Uni

Der am 26. Juni 1959 in Leoben geborene Missethon hatte die dortige Montanuniversität - Fachrichtung Werkstoffwissenschaften - abgeschlossen. 1989 bis 1991 ließ er sich an der Technischen Fachhochschule in Berlin zum Qualitätsfachingenieur ausbilden, 1996 bis 1997 in der Trainwerkstatt Wien zum systemischen Organisationstrainer.

Erste Berufserfahrung sammelte Missethon 1989 bis 1991 in der Voest Alpine (Abteilung Qualitätssicherung). 1991 bis 1993 war er Geschäftsführer der Firma QAS Qualitätssicherung GmbH, bis er 1994 die Firma Hannes Missethon Unternehmensentwicklung GmbH. gründete. Missethon ist verheiratet und hat zwei Söhne. (APA)