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Porträt von Marchesa Luisa Casati aus dem Jahr 1912.
Foto: Archiv
"Ich bin gekommen, um laut zu leben", sagte Emile Zola einmal. Ein Satz, der Marchesa Luisa Casati (1881-1957) zweifellos gefallen hätte. In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war sie die schillerndste Celebrity überhaupt - und die reichste Erbin Italiens. Sie verehrte Elisabeth von Österreich, Mary Vetsera und Sarah Bernhardt, sammelte Palazzi (unter anderem den Palazzo dei Leoni in Venedig, der heute das Guggenheim-Museum beherbergt) und Männer (legendär ihre Affäre mit Gabriele D'Annunzio). Weiß geschminkt, in extravagante Kleider gehüllt, streifte sie mit ihren Geparden durch die Straßen von Venedig, Paris, Rom und füllte durch ihren Lebensstil die Klatschkolumnen. Nachdem sie ihr Vermögen verschleudert hatte, starb sie 1957 völlig verarmt in London. Die genau recherchierte Biografie "Die göttliche Marchesa" (€ 19,90, Haymon) von Scot D. Reyersson und Michael O. Yaccarino zeichnet nun Leben und Leiden dieser außergewöhnlichen Frau nach, die heute, auch wenn Giorgio Armani in seiner Herbst/Winterkollektion 2004/05 auf sie Bezug nahm, fast vergessen ist. (steg, DER STANDARD, Album, 20./21.1.2007)