Wien - Das 2006 bei der Berlinale ins Leben gerufene Forum expanded findet bei den 57. Internationalen Filmfestspielen in Berlin seine Fortsetzung. Im Grenzbereich zwischen Kunst und Kino werden Film-, Video- und installative Arbeiten in mehreren Locations, u.a. dem Kino Arsenal, der Black Box oder dem Atrium des Filmhauses, gezeigt. Österreich ist mit Videoarbeiten von Constanze Ruhm vertreten, außerdem stellt Filmmuseums-Direktor Alexander Horwath das von ihm kuratierte Filmprogramm zur documenta 12 vor.

Horwath präsentiert das Programm im Rahmen einer Diskussionsrunde über "Expanding Filmfestivals", an der auch der künstlerische Leiter der heurigen documenta Roger M. Buergel, Noah Cowan vom Filmfestival in Toronto, Peter van Hoof vom Filmfestival in Rotterdam und Gabriele Knapstein vom Gegenwarts-Museum "Hamburger Bahnhof" teilnehmen. In einer zweiten Diskussion lautet das Thema "Underground / Übersee", zu dem von Marc Siegel auch ein Avantgarde-Programm zwischen der französischen "Zanzibar"-Gruppe und Warhols "Factory" kuratiert wurde.

Das Verhältnis zwischen Kino und Performativität lotet Constanze Ruhm in ihren Videoarbeiten aus. Zudem sind im Experimental-Videoprogramm "Laborsituationen" zwei Arbeiten der in Deutschland geborenen und in Wien lebenden Filmkünstlerin Karo Goldt zu sehen. Das Herzstück von Forum expanded werde in diesem Jahr das "Gossip Studio" im Atrium des Filmhauses sein, so die Berlinale in einer Aussendung, ein "Salon zur Herstellung und Verbreitung von Klatsch im Untergrund mit Cocktail Bar und Beauty Moments" der Künstlergruppe CHEAP mit dem US-amerikanischen Drag-Künstler Vaginal Davis. (APA)