Wien - Tierschützer haben es den Beamten des Wiener Büros
für Vereins- und Versammlungsangelegenheiten im vergangenen Jahr
nicht gerade leicht gemacht. Wegen ihres Kampfes gegen Pelze in
Kleidergeschäfte wurden sie bei der Polizei sehr oft vorstellig. An einem Tag waren sogar an die 70
Versammlungen angekündigt.
"Normalerweise haben wir jährlich an die 4.000 bis 4.500
Versammlungen", sagte Vorstand Rudolf Müllebner. Doch 2006 stieg die
Zahl plötzlich auf 6.760.
Die Gespräche mit den Wienern, die solche Zusammenkünfte abhalten
wollen, können mitunter lange sein. "Wenn einer kommt und mit einem
Freund den Ring für eine Versammlung sperren möchte, müssen wir ihm
erklären, dass das vielleicht keine so gute Idee ist", sagt Kovarnik.
Donnerstagsdemos
Nicht angemeldete Versammlungen seien zwar Verwaltungsdelikte,
jedoch werden sie nicht aufgelöst, erklärt der Abteilungsleiter. So
waren etwa die Donnerstags-Demos, die einer Versammlung zuzurechnen
waren, nie angemeldet. "Aber was soll man machen, wenn sie sagen,
dass sie nur da gemeinsam entlang gehen", so Kovarnik.
Vereinsleichen
Gleichzeitig führte dieses Büro im vergangenen Jahr 4.108
Vereinsgründungen bzw. Vereinsumbildungen durch. Seit 2004 werden sie
auch elektronisch erfasst. Dabei ist man auch auf der Jagd nach so
genannten Vereinsleichen. Tausende Vereine haben jahrelang ihre
Vorstände nicht mehr gewählt. "Wenn sie das nach Aufforderung nicht
tun, werden sie aufgelöst", sagte Müllebner. Derzeit sind in Wien
23.167 Vereine registriert. (APA)