"Teufelswerk"
Geschlechterpolitik
Putin: Homosexuelle sind Teil eines "demografischen Problems"
Haltung des Russischen Präsidenten zu sexuellen Minderheiten ist "einfach": Er drängt auf Hebung der Geburtenrate
Moskau - Der russische Präsident Wladimir Putin hat
Homosexuelle als Teil eines "demografischen Problems" seines Landes
bezeichnet. "Meine Haltung zur Schwulenparade und zu sexuellen
Minderheiten ist einfach. Sie hängt mit der Tatsache zusammen, dass
eines unser Hauptprobleme demografischer Natur ist", sagte er am
Donnerstag während seiner Jahrespressekonferenz im Kreml. Er achte
aber die Freiheit von allen und werde dies immer tun, fügte er hinzu.
Putin hat wiederholt auf die niedrige Geburtenrate und den
Bevölkerungsrückgang in Russland hingewiesen und die Mittel für junge
Mütter aufgestockt.
Der Moskauer Bürgermeister Juri Luschkow hatte zu Wochenbeginn die
für dieses Jahr geplante Homosexuellen-Parade in der russischen
Hauptstadt als "Teufelswerk" gebrandmarkt und ein abermaliges Verbot
der Veranstaltung angekündigt. Nach dem Verbot der Parade im
vergangenen Jahr hatten die Veranstalter für Ende Mai 2006 zu einer
Protestkundgebung aufgerufen. Dabei gab es mehr als hundert
Festnahmen. Rechtsextremistinnen und -extremisten griffen Dutzende von Teilnehmenden an.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen im deutschen
Bundestag, Volker Beck, der ebenfalls an der Kundgebung teilnahm,
trug eine Platzwunde und einen Bluterguss davon. (APA)