Laut dieser Umfrage, die im Vorfeld des Europäischen Jahres durchgeführt wurde, sind mehr als die Hälfte der EuropäerInnen (51 Prozent) der Meinung, dass in ihrem Land Diskriminierung nicht ausreichend bekämpft wird und für die überwiegende Mehrheit der Befragten (64 Prozent) ist Diskriminierung ein weit verbreitetes Phänomen. Insgesamt bestätigen die Ergebnisse, dass die EuropäerInnen neuen Initiativen gegenüber offen sind und dass eine große Mehrheit Maßnahmen zur Förderung der Chancengleichheit im Bereich der Beschäftigung befürwortet.
Neue Impulse bei der Bekämpfung von Diskriminierung
Vladimír Špidla, EU-Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit, äußerte sich zu den Ergebnissen der Studie: "Die Ergebnisse der Umfrage zeigen sehr deutlich, dass Diskriminierungen nach Ansicht der EuropäerInnen immer noch weit verbreitet und dass die BürgerInnen einschneidenderen Maßnahmen zur Bekämpfung von Vorurteilen, Intoleranz und Ungleichbehandlung gegenüber aufgeschlossen sind. Ich bin davon überzeugt, dass das Europäische Jahr der Chancengleichheit für alle (2007) eine lebhafte Diskussion über Diversität auslösen und der wirksamen Bekämpfung von Diskriminierung neue Impulse geben wird."
Geringe Informationen
Laut Umfrage sind in der EU nach wie vor nur relativ wenige Menschen über das geltende Antidiskriminierungsrecht informiert (das Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Herkunft oder der Rasse, des Alters, der sexuellen Orientierung, einer Behinderung, der Religion oder Weltanschauung verbietet) – lediglich ein Drittel der EU-BürgerInnen gibt an zu wissen, welche Rechte ihnen zustehen, falls sie diskriminiert oder belästigt werden sollten. Deshalb wird mit dem Europäischen Jahr vor allem angestrebt, die BürgerInnen über das geltende Diskriminierungsverbot und ihr Recht auf Gleichbehandlung zu informieren, die Chancengleichheit für alle zu fördern und die Vorteile der Diversität hervorzuheben. Damit die Kampagne möglichst viele Menschen erreicht, wird sie stark dezentralisiert sein und Hunderte von Aktionen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene umfassen.
Dazu gehören Projekte wie die Vergabe von Auszeichnungen an private und öffentliche Unternehmen, die sich besonders um Diversität, Gleichbehandlung am Arbeitsplatz und wirksame Bekämpfung von Diskriminierungen bemühen, Aufsatzwettbewerbe für Schulen zum Thema Respekt und Toleranz sowie Antidiskriminierungstrainings für MedienvertreterInnen. An den Veranstaltungen werden sich diejenigen Personen und Organisationen beteiligen, die besonders großes Interesse am Erfolg der Kampagne haben. Dazu gehören Gewerkschaften, ArbeitgeberInnen, NGO, Jugendgruppen, Zusammenschlüsse von Diskriminierungsopfern und lokale und regionale Behörden.
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