Zu einer erstaunlichen Weisheit kamen Wissenschaftler des Marital und Sexuality Centre in San Jose, Kalifornien: In der Studie "Sexsucht und Zwang: wie man sie behandelt und verhindert" (sex/centre/com ) wird auf eine mögliche neue Sexsucht verwiesen, die durch das Überangebot von Pornosides im Internet hervorgerufen wird. "Für die überwiegende Mehrheit der Anwender ist Sex überhaupt kein Problem, für einige aber ein sehr großes", zitiert ZDNet news ( Sexsüchtig durchs Internet ) den Leiter der Studie, Dr. All Cooper. Aber vor allem "Frauen, schwule Männer und andere Unterpriviligierte" sind nach Meinung des Psychologen an der Standford University besonders gefährdet. "Das Internet ist das erste Medium, das diesen Gruppen echte Freiheit und unbegrenzten Zugriff auf sexuelles Material bietet", erklärt der Psychologe. "Und das sind sie - anders als heterosexuelle Männer - nicht gewohnt. Es ist, als ob man Kinder in einem Süßigkeitenladen aussetzt;" ortet er die Gefahr. Somit können wir wohl davon ausgehen, dass in der Studie Kinder nicht unter der Bezeichnung "andere Unterpriviligierte" geführt werden. Und da für heterosexuelle Männer anscheinend keine Gefahr besteht, ist es auch nicht nötig, sich über das Überangebot an pornografischen Sides im www zu sorgen, oder deren Einhalt zu fordern. Immerhin stützen sich die moralischen Werte unserer Gesellschaft auf heterosexuelle Sichtweisen. Und sexuelles Material kann denen laut Studie ja nichts anhaben. Dass dieser Weisheitsschluss eine zitronige Honorierung verdient, findet nicht nur eine aufmerksame Userin. (pd)