40 Filmrollen, sieben Bücher, über 30 Langspielplatten, in Hollywood gespielt, den Broadway erobert. So sieht die äußere Erfolgsbilanz Hildegard Knefs aus, die am 1. Februar vor fünf Jahren im Alter von 76 in einem Berliner Spital starb. Doch Knefs Wirkung ging weit über solche Äußerlichkeiten hinaus, auch über ihre unvergleichliche Stimme, die grünen Augen und die blonde Mähne.

Abb. aus dem besprochenen Band

Die "wilde Hilde" oder "die Knef", wie sie vor allem genannt wurde, taugte nicht zum Mythos oder zum geheimnisumwitterten Star. Sie gab alles, gegen außen wahrscheinlich manchmal zu vieles, von sich preis und ließ jeden an ihren Triumphen und Niederlagen, an Krankheit und Alter teilhaben.

Abb. aus dem besprochenen Band

Es war diese Klarheit und Schonungslosigkeit, die sie zu einem greifbaren Menschen und einer Seltenheit im Unterhaltungsbusiness machte. "Das Glück kennt nur Minuten", hat sie einmal gesungen, und doch reden auch ihre melancholischen Songtexte wie
"Das Ziel, das ich beim Start gehabt, /
war klar, war greifbar und gut. /
Mein Ziel ist unters Rad gekommen, / ich suchte ein neues und fand keines das gut ... /
jetzt lauf ich einfach ohne Ziel" von Hoffnung und dem Mut zu leben.

Abb. aus dem besprochenen Band

Unsere Fotos stammen aus dem wunderbaren, von ihrem dritten und letzten Ehemann, Paul von Schell, herausgegebenen Bildband "Hilde. Meine Liebeserklärung an Hildegard Knef" (€ 10,20, Henschel) (steg/ ALBUM/ DER STANDARD, Printausgabe, 03./04.02.2007)

Abb. aus dem besprochenen Band