Wien - Die Verkürzung auf neun Monate hat im Vorjahr einen Run auf den Zivildienst ausgelöst. Erstmals seit Jahren ist die Zahl der Anträge wieder deutlich gestiegen. Laut den der APA vorliegenden Daten des Innenministeriums haben 2006 insgesamt 11.327 Wehrpflichtige eine Zivildiensterklärung abgegeben. Das Bedeutet ein Plus von 9,8 Prozent. Damit war der Zuwachs nach drei mageren Jahren wieder annähernd zweistellig - trotz der parallel erfolgten Verkürzung des Wehrdienstes auf sechs Monate.

Den letzten deutlichen Anstieg hatte es von 2001 auf 2002 gegeben - damals verzeichnete das Innenministerium ein Plus von 20,9 Prozent auf 9.605 Zivildiensterklärungen. Im Jahr darauf lag der Zuwachs bei vier Prozent, 2004 nur noch bei 2,7 und 2005 bei 0,6 Prozent. Erst nach der im Vorjahr in Kraft getretenen Verkürzung des Zivildienstes von einem Jahr auf neun Monate haben sich wieder deutlich mehr Jugendliche zum Zivildienst bereit erklärt.

Rückgang in Salzburg

Zurückgegangen ist die Zahl der Zivildienstwilligen im Vorjahr einzig in Salzburg - und zwar um beachtliche 8,3 Prozent auf 677. Einen Grund dafür konnte man im Büro der zuständigen Landeshauptfrau Gabi Burgstaller (S) nicht nennen. Es habe einfach weniger Anträge gegeben.

In allen anderen Bundesländern gab es einen Zuwachs: Relativ gering in Vorarlberg (0,9 Prozent) und Wien (ein Prozent), deutlich in Niederösterreich (10,9 Prozent), der Steiermark (11,7) und Kärnten (11,9), besonders stark in Oberösterreich (19 Prozent) und Tirol (23). Spitzenreiter war das Burgenland mit einem Plus von 28 Prozent. (APA)