Auffällig sei auch die Zahl der Bilder, mit denen Täter aufgegriffen werden, berichtete Friedrich. Dabei gehe es oft um tausende Fotos. Dies zeige, dass den Konsumenten Abwechslung, zum Beispiel durch unterschiedliches Alter oder Hautfarbe der Opfer, wichtig sei. Die Täter seien permanent auf der Suche nach ausgefallenen und extremen Dingen.
Kick durch Verbotenes
Ein Großteil der Täter habe ein starkes Minderwertigkeitsgefühl. Vielen gehe es darum sexuelle, Erlebnisse zu toppen oder zumindest das Gefühl, eine für diesen besondere Erfahrung immer wieder zu erreichen, erklärte der Psychiater. Das Material sorge für Stimulation, wenn schon alles andere ausgereizt sei. "Das ist das Verbotene, der Kick im Kopf", sagte Friedrich.
Menschen, die Lust in kinderpornografischem Material suchen, seien nicht Geisteskranke, jedoch psychisch auffällig und behandlungsbedürftig, erklärte der Psychiater. "Man kann sie nicht alle als irr abstempeln." Die Täter handeln vorsetzlich und haben Einsicht in das Unrecht das sie tun. Als geisteskrank bezeichnete Friedrich jedoch das Quälen und den Missbrauch von Säuglingen.
Regression
Ein großer Teil der Nutzer von Kinderpornografie ist laut Friedrich in einer frühkindlichen Sexualphase stecken geblieben. Die größte Gruppe der Täter sei nie über die Phase des Vater-Mutter-Kind-Spiels hinausgekommen, die im Alter von fünf bis sechs Jahren durchlebt werde. Dabei sollte im Normalfall der Unterschied zwischen Männern und Frauen erfasst und Schamgefühl entwickelt werden. Man lerne dabei: "Bestimmte Dinge tut man nicht", erklärte der Psychiater. Genau dies würden allerdings als Reiz aufgefasst.
Problematisch sei auch das Verbleiben im "Herzeigealter", erläuterte Freidrich. Dieser Begriff bezeichne die Phase im Alter von drei Jahren, in der Weit- oder Wettpinkel-Bewerbe zelebriert werden. Auf Fäkalpornografie abgesehen hätten es diejenigen, die im Alter von vier Jahren die Phase, in der körperliche Säuberung und Toilettenbesuche erlernt werden, nicht normal durchleben.
Folgen für die Opfer