Bratislava - Ein international operierender Ring von Frauenhändlern ist in der Slowakei zerschlagen worden. Er soll mindestens acht Frauen zwischen 18 und 28 Jahren aus der Slowakei in die Zwangsprostitution nach Slowenien verkauft haben.

Wie Innenminister Robert Kalinak am Donnerstag vor der Presse erklärte, bestand die Bande aus insgesamt zehn Slowenen und Slowaken. Sie hätten junge Frauen mit Zeitungsinseraten angelockt, die ihnen Au-Pair- und Gastronomietätigkeiten in Slowenien und Kroatien versprachen.

Tatsächlich aber wurden sie in Slowenien missbraucht und unter Gewaltanwendung zur Prostitution gezwungen, erklärte der Innenminister. Schon im Dezember seien der aus Slowenien stammende Kopf der Bande und zwei Slowaken von einer Spezialeinheit der slowakischen Polizei festgenommen worden. Am Dienstag dieser Woche habe man zwei weitere Slowenen und fünf Slowaken verhaftet, berichtete der Minister am Donnerstag.

Alle zehn Verhafteten wurden wegen Menschenhandels und Gründung beziehungsweise Unterstützung einer verbrecherischen Organisation angeklagt. Mutmaßliche weitere Opfer der Gruppe wurden aufgefordert, sich bei der Polizei zu melden. (APA/dpa)