Fahrzeuge über PS, Beschleunigung, Verbrauchswerte und Ankaufspreis zu vergleichen, ist irgendwie wie Autoquartett (die Kids der 00er-Jahre vergleichen wohl eher die Daten in "Need for Speed Carbon"). Entscheidend ist es jedoch, mit dem angeschafften Auto zu leben und die eingekaufte Mobilität zu finanzieren.

Einige Autohersteller gehen derzeit auch in Österreich in ihren Marketingmaßnahmen in Richtung Angebote, die "Total Costs of Ownership" per Gesamtpaket managen sollen. Kia fällt mit einer Sieben-Jahres-Garantie für das Modell Cee'd auf. Bei Massenkonfektionär Volkswagen ebenso wie bei Premiumhersteller Mercedes spielt die Zahl vier eine große Rolle. Bei den Sternfahrern heißt die Sache "Vier-Jahres-Wertpaket", bei VW spricht man es direkt an: "Vier Jahre Gratis-Service. Vier Jahre Garantie".

Gratisreparaturen

Bei Mercedes wird die Garantiezeit für alle bei einem vom Importeur autorisierten Händler gekauften Neuwagen von zwei auf vier Jahre erweitert (Kilometerlimit: 120.000); VW-Importeur Porsche Austria knüpft Gratisreparaturen und Null-Euro-Servicekosten an einen Leasing- oder Kreditvertrag mit der Porsche Bank (Limits: 90.000 km beim Service, 120.000 bei Garantie).

Vertrauen in Qualität

Nun betont Derartiges, dass der Hersteller an die eigene Produktqualität glaubt. Im Hintergrund verspricht sich die Marke aber noch einige Zusatzeffekte: Die Kunden werden an die heimischen Markenwerkstätten gebunden und gehen nicht in "Gratislava" fremd. Das Geschäft mit Zubehör und Finanzdienstleistungen birgt im Gegensatz zum rabattzerfressenen Neuwagengeschäft noch anständige Margen für Händler und Importeure.

Die Konkurrenz wird härter, die Wiederkaufentscheidung für dieselbe Marke hängt mehr denn je davon ab, wie subjektiv "gut" sich eine Kundin oder ein Kunde behandelt fühlt. (szem, AUTOMOBIL, 9.2.2007)