Wien - Die neue Stadträtin für Integration, Frauenfragen, Konsumentenschutz und Personal, Sandra Frauenberger hat am Mittwoch den Frauen- und Integrationsbereich in den Mittelpunkt ihrer Antritts-Pressekonferenz gestellt. Um die Arbeitsmarktchancen von Frauen zu erhöhen, sprach sich Frauenberger für eine "punktgenaue Aus- und Weiterbildung" sowie eine "Anerkennung von Qualifizierung" aus.

Einkommensschere

Bestehende Angebote, wie die des Wiener Arbeitnehmerförderungsfonds (WAFF), sollen laut Frauenberger stärker an die Frauen herangetragen werden, beispielsweise in Kindergärten oder in den Bezirke. Auch die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern will Frauenberger in Angriff nehmen. "Um die Einkommensschere, die in Wien zwar im Vergleich zum Bund am geringsten ist, zu schließen, müssen alle Tasten des Klaviers gespielt werden", erklärte sie. Das gehe in Richtung Kollektivvertragspolitik, aber auch auf kommunaler Ebene könne etwas bewegt werden, etwa durch die Förderung der innerbetrieblichen Weiterbildung, betonte Frauenberger. Ein Anliegen sei es ihr, die "gläserne Decke" zu durchbrechen.

Maßnahmen zum Schutz von Frauen sollten fortgesetzt werden, unterstrich die SP-Politikerin. Dies reiche von der sozialen Sicherheit bis zum Gewaltschutz von Opfern. Ziel sei es auch die Übergangswohnungen, die Frauen und Kindern, die nicht mehr akut von Gewalt betroffen sind, zur Verfügung stehen, bis 2010 auf 50 zu verdoppeln, sagte Frauenberger. Speziell fördern möchte sie auch Frauen ab 50 Jahren. Hier gehe es ihr darum, das Bild "Alt ab 50" zurechtzurücken, betonte sie.

Integration

Hinsichtlich der Integrationspolitik will Frauenberger auf ein "breites Bündnis für ein gutes Zusammenleben quer durch alle Bevölkerungsschichten und Politikbereiche schaffen". Erster Fixpunkt bleibe hier die Sprache und die Vermittlung von Deutschkenntnissen, meinte Frauenberger. Mit der Integration solle so früh wie möglich begonnen werden. Und zwar sowohl vom Alter her, beginnend mit dem Kindergarten, als auch vom Zeitpunkt der Zuwanderung. Die soziale Integration von Zuwanderern will Frauenberger auch durch höhere Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Dabei gehe es unter anderem darum, die Menschen dort abzuholen, wo sie von ihrer Qualifikation stünden und sie in den Arbeitsmarkt zu vermitteln. (APA)